Kreis Heinsberg Zwischenfrüchte sorgen für bunte Felder

Kreis Heinsberg · Bauern machen die Böden für die kalte Jahreszeit fit.

So mancher Spaziergänger wundert sich, wenn er auch in den kühleren Jahreszeiten noch grüne und bunte Felder sieht. Grund dafür sind Zwischenfrüchte, erklärt Bernhard Conzen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Heinsberg. Mit diesen Pflanzen setzen sich Landwirt für den Umweltschutz ein und tun ihren Böden etwas Gutes.

"Der Anbau von Zwischenfrüchten hat viele Vorteile", erklärt Conzen. "Sie sorgen dafür, dass die Bodenstruktur verbessert wird, wichtige Nährstoffe in den Boden kommen und dieser vor Stickstoffauswaschung geschützt wird." Ölrettich könne zum Beispiel bis zu 140 Kilogramm Stickstoff pro Hektar wie ein Schwamm aufsaugen. "Im Herbst stehen die Flächen zudem in voller Blüte und bieten Schutz und Futter für Wildtiere." Dadurch, dass der Boden dauerhaft begrünt ist, sind Flächen an Hanglagen auch besser geschützt. Während nackter Boden abgespült werden kann, sorgen Zwischenfrüchte mit ihren Wurzeln für besseren Halt.

Ölrettich, Senf oder Phacelia sind die beliebtesten Zwischenfrüchte, aber auch Rauhafer, Leindotter, Sonnenblumen, Perserklee, Sommerwicke oder Buchweizen werden in den Mischungen je nach Standort und Hauptfrucht verwendet. Die meisten Zwischenfrüchte sind nicht winterhart. Sie frieren bei Minusgraden ab und bilden eine schützende Mulchauflage, die auf dem Feld verbleibt. Erst im Frühjahr werden die Pflanzenreste eingearbeitet, womit der gespeicherte Stickstoff wieder für Zuckerrüben, Sommergetreide und Mais zur Verfügung steht. "Zwischenfrüchte sind ein richtiges Multitalent und helfen bei Boden-, Gewässer- und Wildtierschutz", erklärt Conzen.

(RP)
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