Langenfeld/Monheim/Solingen 100 Millionen Euro Schaden durch Unternehmenspleiten

Langenfeld/Monheim/Solingen · Creditreform: 2016 in Langenfeld 620 Neugründungen und 630 Abmeldungen, in Monheim gab es 570 neue Firmen, 360 fielen weg.

Viele Unternehmen bieten derzeit offene Stellen. Qualifizierte Arbeitnehmer sind von daher nicht darauf angewiesen, aus der Not ein eigenes Unternehmen zu gründen. Von daher ist im Wirtschaftsraum Solingen-Remscheid-Leverkusen die Zahl neuer Unternehmen "nur sehr moderat" angestiegen. Andererseits hat in dieser auch Langenfeld und Monheim umfassenden Region die Zahl der Unternehmensinsolvenzen abgenommen. Im vergangenen Jahr waren davon aber einige größere Unternehmen wie in Solingen Grossmann (März/112 Mitarbeiter) und Westerbeck Montage und Industrieanlagen (August/75 Mitarbeiter) betroffen, so dass die finanziellen Schäden für die Gläubiger deutlich gestiegen sind. Dies ermittelte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform, die sich mit Neugründungen, der Löschung von Firmen und Insolvenzen im Jahr 2016 beschäftigte.

Gut jedes fünfte neue Unternehmen ist ein Handelsunternehmen, der Anteil der Baufirmen ist leicht von zehn auf neun Prozent gesunken. Dienstleister bilden mit einem Anteil von 63 Prozent weiter den größten Anteil bei den Neugründungen, die Industrie ist lediglich mit einem Anteil von sieben Prozent dabei. "Die Lücke zur bundesweiten Entwicklung, bezogen auf neue, innovative Dienstleister scheint sich in Solingen, Remscheid und Leverkusen weiter zu schließen", erklärt die auch für Langenfeld und Monheim zuständige Creditreform KG.

Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei stehen im vergangenen Jahr in Langenfeld 620 Neugründen 630 Abmeldungen beziehungsweise Löschungen gegenüber. In Monheim dagegen entstanden 570 Firmen neu, 360 Unternehmen wurden abgemeldet oder gelöscht.

In der Gesamtregion Solingen-Remscheid-Leverkusen wurden 2016 laut Creditreform etwa 6000 neue Firmen gegründet und 5600 Gewerbe-Abmeldungen verzeichnet. Unter dem Strich also ein positiver Saldo von rund 400 Selbständigen.

Große Impulse für den Arbeitsmarkt sind dadurch gleichwohl nicht zu erwarten. Und schon gar nicht können die Neugründer die Jobverluste durch Unternehmenspleiten auffangen. Creditreform schätzt, dass durch jede Unternehmensinsolvenz rund 5,5 Arbeitsplätze wegfallen - zusammen verlieren so etwa 1500 Beschäftigte ihren Job.

300 Insolvenzverfahren hat Creditreform 2016 in der Region gezählt - neun weniger als ein Jahr zuvor. Als besonders insolvenzanfällig zeigten sich dabei - wie in den Vorjahren - Firmen mit der Rechtsform der GmbH oder GmbH & Co.KG. Und grundsätzlich gilt: je älter das Unternehmen, desto geringer die Insolvenzgefahr. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. So gab auch die 1853 gegründete Firma Grossmann auf.

Creditreform geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Insolvenzschäden in der Region bei insgesamt rund 100 Millionen Euro liegen.

(RP)
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