Monheim 1200 Jecke rockten die Sandberghalle

Monheim · Die Schwalbenjecke hatten zum 22. Mal zur Mammut-Sitzung mit schwungvollem Programm eingeladen. Für 1200 Narren in der Sandberghalle war der Samstagabend ohne Zweifel ein karnevalistischer Höhepunkt.

 Kostüm ist Pflicht in der "lachenden Sandberghalle" in Monheim. Dieser Pflicht sind die Jecken mit viel Fantasie und Liebe nachgekommen.

Kostüm ist Pflicht in der "lachenden Sandberghalle" in Monheim. Dieser Pflicht sind die Jecken mit viel Fantasie und Liebe nachgekommen.

Foto: RALPH MATZERATH

Sie kamen als funkelnde Schneefrauen, bunter Schmetterlingsschwarm, wie die sieben toll geschminkten und kostümierten Damen um Kathrin aus Monheim. "Alles selbst erdacht und geschneidert", erklärte Kathrin stolz mit transparenten Flügeln am Rücken und fantasievoller Gesichtsbemalung. Die anderen kamen als Elfen, Gouvernanten, amerikanische Cops, als Erdbeere mit Schneckchen-Befall oder einäugige Minions aus dem gleichnamigen Animationsfilm. Denn Kostümierung war Pflicht in der schunkelnden Sandberghalle. Die Gäste rückten im Familienverband, im Freundeskreis oder als fröhliche Frauentruppe an, hatten Käsesticks, Frikadellchen und Mettenden im Gepäck, um den langen Abend über bei Kräften zu bleiben. Ein jeckes Picknick im Kreis von Gleichgesinnten.

Die Schwalbenjecke präsentierten ein furioses Mammut-Programm in sechs Stunden, bei dem der Schwerpunkt auf der Musik lag - natürlich vorwiegend kölsche Tön. Denn erst "Wenn dat Trömmelsche jeht" und "Leev Marie" erfährt, "ich bin kein Mann für eine Nacht", dann gerät der Saal in karnevalistische Wallung. Obwohl ein paar temperamentvolle rockige Gitarrenriffs aus den Reihen der "Räuber" das närrische Publikum auch immer wieder zu Begeisterungsrufen anstachelten. Ganz recht könne man es übrigens nie allen machen, sagt Schwalbenjecke-Vorsitzender Andreas Thelen. "Es ist immer jemand, der mehr Musik, oder ein anderer, der mehr Reden im Programm haben möchte."

Bei der großen Anzahl von Besuchern werden es die Schwalbenjecke aber wohl wieder mal richtig gemacht haben. Offenbar fühlten sich auch die Bühnenstars wohl: "Ich wusste ja nich, dat ihr hier so ne tolle Halle habt", rief der Frontmann der Räuber begeistert ins Publikum.

Traditionsgemäß stellen sich auch die Besucher der Nachbarstädte ein. Zur Stippvisite kam das Dreigestirn aus Hitdorf mit einer imposanten Jungfrau (O-Ton:"lecker, lieblich, lang") und die Fährgarde, die mit Paddel in der Hand zum Piratentanz aufforderte. Und zwar mit großem Erfolg, der wiederum vermuten lässt, dass im Publikum eine ganz Menge Hitdorfer mit von der Partie waren, die sich begeistert im Kreis drehten. Ganz überraschend erschienen auch die Showtänzer der Gromoka mit ihrem atemberaubenden neuen Sessionstanz.

Die beiden Sitzungspräsidenten Thomas Böhm und Frank Goebel führten stresserprobt und souverän durchs Programm und behielten auch die Ruhe, als ein technisches Problem den Auftritt der Räuber verzögerte, was die Live-Band "Kölsche Bibis" prima überspielte. Nach einem kurzen Stimmungsabfall zu fortgeschrittener Stunde brachten die Big Maggas die Narren noch einmal mit heißen Rhythmen in Schwung. Ein leicht alkoholisiertes Gerangel am Ende der Sitzung hatten die Longhorns, die an diesem Abend Bedienung und Security stellten, schnell im Griff.

(RP)
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