Langenfeld 15-Jähriger jagt Trickdieben die Beute ab

Langenfeld · Die Polizei im Kreis Mettmann warnt vor den immer neuen Maschen der Betrüger.

Das Muster ist oft gleich. So wie am Dienstagabend. Gegen 20 Uhr klingelt eine unbekannte junge Frau an der Tür eines Einfamilienhauses an der Düsseldorfer Straße. Als der 15-jährige Bewohner öffnet, täuscht ihm die junge Frau eine Gefahrensituation vor, bittet um Hilfe und ein Glas Wasser. Der hilfsbereite junge Mann kommt ihrer Bitte nach und lässt die Unbekannte ins Haus. Diese nutzt die Gelegenheit, nimmt einen Tablet-PC von einer Kommode und flüchtet aus dem Haus zu ihrem bereits wartenden Komplizen. Der junge Langenfelder nimmt die Verfolgung auf, holt die Täterin ein und verlangt die Herausgabe des Diebesgutes. Nachdem die Diebin dem jungen Mann sein "Hab und Gut" wiedergegeben hatte, lief das Pärchen weiter in Richtung Brandsackerstraße, wo es von der Langenfelder Polizei gestellt wird. Der 31-jährige Mann und die 26-jährige Frau, die keinen festen Wohnsitz in Deutschland nachweisen konnten, werden vorläufig festgenommen und der Kriminalpolizei übergeben.

So glücklich geht nicht jeder Trickbetrug für die Opfer aus, warnt die Polizei vor allem ältere Menschen davor, unbekannte Personen in die eigenen vier Wände zu lassen. Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür würden nur ganz wenige Tricks verwenden, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen: Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen vor, eine Amtsperson oder ein Handwerker zu sein, oder behaupten ganz einfach, den Wohnungsinhaber zu kennen. Dabei verfolgen sie nur ein Ziel: Sie wollen in die Wohnung gelangen. "Lassen Sie es nicht so weit kommen", warnt die Polizei. "In den eigenen vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein. Und Sie können Ihre Augen nicht überall haben." Dies gelte besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oft nicht alleine in die Wohnung kommen.

Wiederholt warnte die Polizei im Kreis Mettmann deshalb in der Vergangenheit vor Trickdieben, die sich unter verschiedenen Vorwänden Zutritt zu Wohnungen verschaffen, um dort dann die Gelegenheiten zu nutzen, Bargeld, Schmuck und andere Wertsachen ihrer Opfer zu entwenden.

Die Polizei rät, sich immer zu vergewissern, wer vor der Tür steht, bevor man öffnet. Ein Blick durch den Türspion oder aus dem Fenster gibt Auskunft. Auch eine Türsprechanlage sei hilfreich. Wer die Tür unbekannten Menschen öffnet, sollte dies immer mit vorgelegter Türsperre (etwa einem Kastenschloss mit Sperrbügel) tun. Darüber hinaus sollte man sich bei Fremden, die vorgeben, eine Amtsperson zu sein, einen Ausweis zeigen lassen und sich mit einem Telefonat bei der Dienststelle rückversichern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort