Langenfeld 42 Blinklichter feiern pfiffige Premiere

Langenfeld · Für das Stück "Ein unglaublicher 5. Dezember" hat sich Regisseurin Elisabeth Schafheutle von der niederländischen Weihnacht inspirieren lassen.

 Zum städtischen Holland-Jahr haben die Blinklichter ihr neues Stück in die Niederlande verlegt. Gestern hatte die Inszenierung der Langenfelder Jugendtheatertruppe in der Stadthalle Premiere.

Zum städtischen Holland-Jahr haben die Blinklichter ihr neues Stück in die Niederlande verlegt. Gestern hatte die Inszenierung der Langenfelder Jugendtheatertruppe in der Stadthalle Premiere.

Foto: Matzerath

Die Kulisse ist typisch niederländisch. Die Fassaden erinnern stark an Amsterdam. Am Rand steht eine Imbissbude, die Fritten und Frikandellen anbietet. Außerdem ist ein Museum zu sehen, in dem die Werke der großen niederländischen Maler gezeigt werden. Vermeer, Bruegel und Rembrandt hängen an den ansonsten kargen Wänden. Es sind Gemälde aus dem goldenen Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert. Das ist der Rahmen, in dem sich das Stück "Ein unglaublicher 5. Dezember" abspielt.

Das Kinder- und Jugendtheater "Blinklichter" hat das städtische Mottojahr unter dem Leitspruch "Hartelijk Welkom Nederland" zum Anlass genommen, die Handlung in das kleine Nachbarland zu verlegen - und zwar passend zur Jahreszeit in die besinnlichen Wochen vor Weihnachten. In den Niederlanden, sagt Regisseurin Elisabeth Schafheutle, werde das Fest der Liebe ganz anders gefeiert als in Deutschland.

Im Mittelpunkt steht dort der Nikolaustag - oder genauer gesagt: der Abend vor dem 6. Dezember. Dann freuen sich die Kinder auf die Ankunft von "Sinterklaas" und seinem Begleiter "Zwarte Piet", die nicht etwa auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten reisen, sondern per Schiff in den Niederlanden ankommen. "Diese Idee habe ich aufgegriffen und mit anderen Geschichten verquickt", sagt Schafheutle, die seit 2005 bei der Langenfelder Jugendtheatertruppe wirkt. "Außerdem habe ich mich beim Schreiben des Stücks von den Gemälden der alten niederländischen Meistern inspirieren lassen." Vor allem Pieter Bruegel habe es ihr in dem Zusammenhang angetan.

Dabei herausgekommen ist ein fantasievolles Stück voller wundersamer Gestalten und mit einer rührenden Botschaft. Protagonist ist der Schüler Wim (Henrik Greiner), der über eine außerordentlich lebhafte Fantasie verfügt. In seiner Vorstellung werden die Gemälde im Museum lebendig. Es entspinnt sich eine abenteuerliche Geschichte. Die "Dulle Griet", einige nimmersatte "Schlaraffen" und das "Mädchen dem Perlohrring" mischen unter anderem munter mit. Am Ende kommt es gar zum ultimativen Kampf zwischen Gut und Böse. Wim will durch seine "Spinnereien" eigentlich etwas Positives bewirken. Für ihn sind zwei arme Schiffer auf der Straße quasi die Reinkarnation von "Sinterklaas" (Niklas Heinrichs) und "Zwarte Piet" (Nkechi Udaya) - und er will ihnen zumindest eine Portion Pommes gegen den Hunger kaufen. Das gelingt allerdings nur auf Umwegen durch die äußerst lebendigen Bilderwelten im Museum.

Dem Kinder- und Jugendensemble ist ein sehenswertes Stück gelungen, das durch schöne Kulissen und professionelle Musikeinlagen begeistert. Zahlreiche helfende Hände von Eltern bei Bühnenbau, Kostümen und Technik machen das möglich. "Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Familientheater", sagt Schafheutle.

(dora)
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