Monheim Aktionsmobil will mehr Jugendliche erreichen

Monheim · Achim Wieghardt (32) ist neuer Leiter der Jugendförderung. Er plant Freizeit- und Förderprojekte für Kinder und Jugendliche.

 Jugendförderer Achim Wieghardt steht vor einem Klettergerüst an der Brandenburger Allee.

Jugendförderer Achim Wieghardt steht vor einem Klettergerüst an der Brandenburger Allee.

Foto: RALPH MATZERATH

Eine Stadt, die nicht nur den Willen, sondern auch genügend Mittel hat, um viele sinnvolle Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche anzustoßen, ist hierzulande rar gesät. Für Achim Wieghardt, der sich in seiner Diplomarbeit dem Thema "Integration benachteiligter Jugendlicher" widmete, war es daher kein Frage, sich auf die freie Stelle des Abteilungsleiters Jugendförderung zu bewerben. Der 32-Jährige folgte zum 1. März Simone Feldmann auf dieser Position nach, nachdem diese im September zur Bereichsleiterin aufgestiegen war. Zuletzt hat er im Referat der Bundesarbeitsgemeinschaft der katholischen Jugendsozialarbeit die Interessenvertretung für benachteiligte Jugendliche wahrgenommen. "Allumfassendes Thema war der Übergang Schule Beruf", sagt er.

Womit er sich vorher eher theoretisch befasste, wird jetzt für ihn mit dem Start von MoKi IV konkret. Der an der Gesamtschule angesiedelte fünfte Baustein der Präventionskette soll Jugendliche von 14 bis 17 Jahren befähigen, ihre Talente und Fertigkeiten zu erkennen und sich durch persönlichkeitsbildende Projekte und Praktika darüber klar zu werden, welcher Beruf für sie in Frage käme. "Über die Jugendberatung, die Schülern bei der Berufsorientierung hilft, sind wir auch involviert", so Wieghardt.

Bei der mobilen Jugendarbeit sollen stärker als bisher von den Spielplatzscouts und dem städtischen Aktionsmobil die Plätze angefahren werden, wo sich Jugendliche treffen. So will man die Teenies besser erreichen, die nicht den Weg in die Freizeiteinrichtungen finden und sie über Angebote und Beratungsmöglichkeiten informieren.

Die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Partizipation ist in Monheim "sehr weit fortgeschritten", findet Wieghardt. Ob es um die Spielplatzgestaltung, das Rheincafé oder das Jugendparlament geht. Kürzlich konnten die Parlamentarier im Jugendhilfeausschuss einen Erfolg verbuchen, als die Erwachsenen ihrem Vorschlag zustimmten, zwei Pfandblumen an Ampeln zu installieren, um den Flaschensammlern ein menschenunwürdiges Stöbern in Mülleimern zu ersparen, berichtet Bereichsleiterin Simone Feldmann. Mit Hilfe des städtischen Förderprogramms "Aktiv zusammen leben" wollen die Jugendlichen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge künftig mit auf gemeinsame Ausflüge nehmen. "Sie waren in den Osterferien bereits Eislaufen und auf der Rodelbahn in der Neusser Skihalle", so Feldmann.

An alle Kinder und Jugendlichen richtet sich der Erzieherische Jugendschutz, der sie vor gefährdenden Einflüssen und Stoffen bewahren soll. "Die neuen Medien spielen im Alltag der Kinder eine große Rolle, das spiegelt sich aber noch nicht genügend in den pädagogische Konzepten wider", so Wieghardt. Beim Thema Medienkompetenz geht es aber nicht allein darum, Jugendliche im Umgang mit problematischen Inhalten aufzuklären, sondern auch darum, diese Medien als kreatives Mittel einzubinden. Beim Projekt "Sing your song" beispielsweise konnten Jugendliche schon eigene Stücke schreiben und komponieren. "Dies soll als Reihe unter jeweils unterschiedlichen Mottos fortgesetzt werden", so Wieghardt. Sein Aufgabenfeld beinhalte viele Querschnittthemen, die die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren nötig machten. Künftig soll so etwa die Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sozialdienst verbessert werden, etwa zum Thema wohnungslose junge Volljährige.

(RP)
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