Langenfeld-Mitte Am Galkhausener Bach wächst Idylle heran

Langenfeld-Mitte · Die Renaturierung im Park am Kulturzentrum ist fast fertig. Der zuvor in ein geradliniges Steinkorsett gezwängte Bach schlängelt sich jetzt.

 Schlängelt sich wieder in der Stadtmitte: der umgestaltete Galkhausener Bach hinterm Kulturzentrum.

Schlängelt sich wieder in der Stadtmitte: der umgestaltete Galkhausener Bach hinterm Kulturzentrum.

Foto: Matzerath

Spaziergänger im Park hinter dem Kulturzentrum beobachten es mit Freude: Der Galkhausener Bach schlängelt sich in einem neuen Bett und am Ufer frisch gepflanzte Bäumchen treiben erste Blätter aus. Bis bei der im vergangenen November gestarteten Renaturierung der erhoffte idyllische Zustand erreicht ist, muss die Natur an den kahlen Böschungen zwar noch etwas nachhelfen. Aber die vom Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) betriebene Umgestaltung des zuvor in ein geradliniges Steinkorsett gezwängten Bachs ist nach Angaben der BRW-Landschaftsarchitektin Marita Kolk jetzt weitgehend abgeschlossen. "Wir werden nur noch einige Stauden in den Wirbelwasserbereich einsetzen und die Böschung bepflanzen." Wie im Falle der sieben am flachen Ufer gepflanzten Erlen und der 21 neuen Sträucher an den steileren Stellen verwende der BRW dabei ausschließlich heimische Gewächse.

Die vom Land NRW mit 80 000 Euro finanzierte Renaturierung des 130 Meter langen Abschnitts geht nach Angaben von BRW-Fachbereichsleiterin Kristin Wedmann auf eine Richtlinie der Europäischen Union zurück, nach der Rheinzuflüsse ökologisch aufgewertet werden sollen. "Der Galkhausener Bach gehört zu diesen Gewässern, über deren ökologisch und chemisch guten Zustand das Land nach Brüssel berichten muss." Der BRW treibt dieses Projekt in mehreren Städten der Region voran.

Vom vorher steilen Ufer des Galkhausener Bachs wurde Erde abgetragen. So hat er nun deutlich mehr Platz, um sich auszubreiten, fließt entsprechend langsamer. Zudem liegen nun drei große Baumstümpfe sowie Äste am Rande des Gewässers. "Solches Totholz ist wichtig, damit sich dort neues Leben entwickelt", erläutert Marita Kolk. "Es ist Nahrungsmittel für Kleinstlebewesen, die dieses Totholz zerkleinern und wiederum selber von Fischen und Amphibien vertilgt werden." Zudem ergeben sich durch solche dicken Baumstümpfe im Wasser Ruhezonen, in die sich solche Tiere zurückziehen können.

Eine Stabilisierung der Böschung etwa durch den Einbau von Kokosmatten war nach Kolks Angaben am Galkhausener Bach nicht nötig. "Dort rauschen ja keine riesigen Wassermengen durch." Um die 21 in die ansonsten noch kahle Böschung gesetzten Sträucher solle sich "kein Turnierrasen, sondern eine strubbelige Wiese mit Kräuteranteil ausbreiten. Wir wollen ja erreichen, dass sich dort eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt". Zum Schutz der heranwachsenden Idylle hofft die Landschaftsarchitektin, dass Spaziergänger die Uferzone mit den Augen genießen, sie aber nicht betreten werden.

(RP/ac)
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