Monheim Andacht: Politiker bedauern Ortswechsel

Düsseldorf · Unmittelbar vor der vom Ratssaal in die evangelische Altstadtkirche verlegten ökumenischen Andacht zum Auftakt der neuen Legislaturperiode äußerten sich Kommunalpolitiker aus der ersten Reihe enttäuscht über den vor allem vom grünen Ratsherrn Dr. Norbert Stapper angestoßenen Ortswechsel.

"Pfarrer und Bürgermeister hätten die im interfraktionellen Gespräch von allen Fraktionen getragene, rechtlich völlig unproblematische Entscheidung ruhig umsetzen sollen. Sie hätten damit dem Wunsch einer breiten Mehrheit der Ratsmitglieder entsprochen”, sagte FDP-Fraktionschefin Doris Schröder-Weber.

Entsprechend äußerte sich der christdemokratische Vize-Bürgermeister Günter Bosbach. "Der Rückzieher war nicht in Ordnung. Christliche Werte gehören als freiwillig wahrnehmbares Angebot durchaus in einen Ratssaal.”

Dass gerade auch die scharfe Kritik seiner Partei an Stapper den Rückzieher mit ausgelöst habe, bestreitet Bosbach: "Ein vorgeschobenes Argument, das eine allzu defensive und unentschlossene Haltung im nachhinein rechtfertigen soll.”

Auch Sozialdemokrat Werner Goller hätte die Andacht im Ratssaal begrüßt: "Ich bin wie Stapper Katholik. Komme aber im Gegensatz zu ihm zu anderen Schlussfolgerungen. Wir hätten mit der Andacht die gute Tradition der von Pfarrer Winfried Motter initiierten Gottesdienste am Arbeitsplatz, in diesem Fall am Arbeitsplatz der Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter, fortsetzen können.”

Übrigens: Die Andacht in der evangelischen Altstadtkirche beginnt am Donnerstag um 17.45 Uhr. Die Ratssitzung mit rund 40 Tagesordnungspunkten startet um 18.45 Uhr im Ratssaal.

(RP)
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