Langenfeld Anwohner fürchten fünftes Stockwerk

Langenfeld · Eigentümergemeinschaft an der Langforter Straße ist besorgt wegen der Höhe der geplanten Häuser im Neubaugebiet.

 Die geplante Bebauung des alten Stadtwerkegeländes verärgert die Anwohner. Günter Mack wehrt sich gegen fünf Geschosse.

Die geplante Bebauung des alten Stadtwerkegeländes verärgert die Anwohner. Günter Mack wehrt sich gegen fünf Geschosse.

Foto: RALPH MATZERATH

Günter Mack kann es sich noch gar nicht vorstellen, wie es einmal aussehen soll. Der Pensionär steht vor dem Bauzaun, der das große Brachgelände zum Süden hin begrenzt. Es geht um den Bebauungsplan Richrather Straße/In den Griesen. Dort, wo die Stadtwerke und die alte Feuerwache standen, sollen jetzt neue Häuser gebaut werden.

Da ist auch nichts gegen einzuwenden, findet Mack, der für die Eigentümergemeinschaft Langforter Straße 5 spricht. Gleich nebenan hat er seine Wohnung, weist mit der Hand Richtung Terrasse: Als 2005 die Baugenehmigung für das Objekt gestellt wurde, da wurde hinsichtlich der Höhe des dreigeschossigen Gebäudes die zulässige Höhe von 240 Zentimeter auf 220 Zentimeter herabgesetzt. "Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass sich nun bei der Anhörung zum Bebauungsplan herausgestellt hat, dass in unmittelbarer Nähe ein fünfgeschossiges Gebäude errichtet werden soll", sagt Mack. Auf dem gesamten Areal entstehen nur zwei- bis dreigeschossige Gebäude, "wobei wohl auf die Anwohner und die Gebäude in der Umgebung Rücksicht genommen wurde. Das geplante fünfgeschossige Gebäude ist dabei ein absoluter Stilbruch und passt in keiner Weise architektonisch in die Gesamtplanung", findet Mack.

Wie berichtet, soll auf dem Gelände von Stadtwerken und alter Feuerwache ein neues Quartier entstehen. Zwölf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 165 Wohnungen sind vorgesehen. 115 davon will der Investor verkaufen: 50 möchte er selber vermieten - davon 15 "für zehn Jahre" preisgedämpft.

Vier Tiefgaragen mit mehr als 200 Stellplätzen sollen das Gelände von Autos freihalten, nur an der Richrather Straße soll vereinzelt Gastronomie, Handels- oder Dienstleistungsgewerbe zugelassen werden. An den Hauptzugängen soll es einige oberirdische Besucherparkplätze geben. Die Architektur des neuen Wohngebiets soll nach Angaben des Investors durch zurückhaltende Schlichtheit, Klinkerfassaden und große Balkone geprägt sein. Stadtplaner Stephan Anhalt hatte diesem Entwurf bei der öffentlichen Präsentation "eine hohe Gestaltqualität der Gebäude" bescheinigt. Das fünfgeschossige Gebäude sei das einzige Haus, das in dieser Höhe geplant ist. Architektonisch orientiere es sich an dem Hewag-Altenstift an der Langforter Straße. "Man kann das neu geplante Gebäude als sich einfügend betrachten", sagt Anhalt. "Es soll der Lage entsprechend dicht bebaut werden. Das ganze Areal ist innerstädtisch geprägt. Die derzeitigen Bewohner des Hauses Langforter Straße 5 hätten sogar einen Vorteil durch das neue hohe Gebäude: Es entstünde nicht nur drei Meter entfernt von dem bestehenden Haus, so wie es mit dem Eingangsbereich der Stadtwerke zuvor der Fall war, sondern lasse mehr Raum zwischen den Gebäuden.

"Wir möchten wissen, auf welcher rechtlichen Basis eine Genehmigung möglich sein soll, wobei wir uns bei eventueller Genehmigung dieser Bauhöhe doch sehr verschaukelt vorkommen", sagt Günter Mack dazu. Er und die übrigen Eigentümer schlagen eine "Stockwerkverschiebung vor: An anderer Stelle wird ein Stockwerk höher geplant, und das fünfgeschossige Gebäude um einen Stock reduziert.

(RP)
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