Langenfeld Anwohner sammeln viel Verpackungsmüll

Langenfeld · Der Langforter Bürgerverein organisiert seit 25 Jahren den "Frühjahrsputz" im Viertel.

 Viele Fast-Food-Verpackungen fanden die Sammler.

Viele Fast-Food-Verpackungen fanden die Sammler.

Foto: ema

Ein Aquarium, ein Autoreifen, eine Computerfestplatte, ein Fahrradrahmen sowie unzählige Bierflaschen - all das war nur ein Teil der stolzen Ausbeute des Dreck-weg-Tags in Langfort. Insgesamt 15 Helfer, darunter auch zwei Kinder, sammelten am Samstag im Gebiet rund ums Gut Langfort Müll auf. Fast alle sind Mitglieder des Langforter Bürgervereins, für den der "Frühjahrsputz" seit mehr als 25 Jahren fester Bestandteil ist.

Dass die Helfer zum Großteil über 50 Jahre alt sind, änderte übrigens kein bisschen an ihrem Tatendrang: Mit vom städtischen Bauhof bereitgestellten Handschuhen, Müllzangen und Mülltüten "bewaffnet", gingen sie Schritt für Schritt die Gegend ab. Die Straßen und Waldstücke am Weißenstein wirkten auf den ersten Blick und im Vorbeifahren unscheinbar, entpuppten sich bei genauerer Betrachtung jedoch als große Müllsammlungen. "Wälder sind leider besonders betroffen, weil sich die Leute hier unbeobachtet fühlen", erklärte Harald Strässer und fügte an: "Diese Anonymität, insbesondere nachts, verleitet die Menschen zur Umweltverschmutzung." Strässer engagiert sich bereits seit vielen Jahren im Verein und hat schon so einiges gesehen: "Häufig finden wir abgeladene Schrankteile und Sperrmüllreste - einmal war sogar ein komplettes Fahrrad dabei."

Einen erheblichen Anteil des Mülls machten jedoch die Tüten naheliegender Fast-Food-Restaurants aus. "Die Leute essen im Auto und wenn sie fertig sind, werfen sie die Verpackungen während der Fahrt aus dem Fenster", sagte Erhard Fackiner, der sich ebenfalls seit vielen Jahren mit dem Langforter Bürgerverein am Dreck-weg-Tag engagiert.

Neben der Umweltverschmutzung bergen die Müllhalden allerdings noch weitere Gefahren: "Häufig liegen Glasscherben im Gebüsch, die insbesondere für Kinder und Tiere gefährlich werden können, die dort spielen", erklärte Harald Strässer. "Man wundert sich Jahr für Jahr, was die Leute so wegwerfen", findet auch Erhard Fackiner und fügte hinzu: "Viele Menschen sind scheinbar sogar zu faul, ihre Pfandflaschen wegzubringen."

Eine ähnliche Sichtweise auf das Gefundene hat sein Kollege Reiner Odenthal, der seit zwei Jahren Mitglied im Verein ist: "Ich finde es erschütternd und deprimierend, wie viel Müll wir finden, vor allem weil es leider von Mal zu Mal mehr wird. Es wäre schön, wenn sich die Bevölkerung wieder mehr für die Umwelt interessieren würde."

Am Ende der Aktion standen 25 randvolle Müllsäcke zu Buche, was alle Beteiligten freute. Reiner Odenthal: "Wenn man den Erfolg sehen kann, hat es sich gelohnt und macht umso mehr Spaß."

(RP)
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