Monheim/Langenfeld Auf dem Monberg wird jetzt geheiratet

Monheim/Langenfeld · Monheim hat die zunehmend gefragten Möglichkeiten standesamtlicher Trauungen außerhalb des Rathauses erhöht.

 Sandra Kaufmann (2.v.r.) und Franco Vicari (r.) haben auf dem Monberg geheiratet, Bürgermeister Daniel Zimmermann (l.) war Standesbeamter.

Sandra Kaufmann (2.v.r.) und Franco Vicari (r.) haben auf dem Monberg geheiratet, Bürgermeister Daniel Zimmermann (l.) war Standesbeamter.

Foto: olaf Staschik

Premiere auf dem Monberg: Bei strahlendem Sonnenschein und heißesten Temperaturen hat sich am Samstag das erste Paar auf dem 18 Meter hohen Hügel trauen lassen: Sandra Kaufmann und Franco Vicari vom gleichnamigen Langenfelder Friseursalon gaben sich im aufgeschütteten Sandstrand mit Blick auf den Rhein das Ja-Wort, Bürgermeister Daniel Zimmermann fungierte bei der Premiere als Standesbeamter. Der Monberg im Rheinpark ist nach Rathaus, Schelmenturm, Marienburg und Piwipper Böötchen der fünfte Ort in der Gänselieselstadt, an dem Paare die Ehe oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen können.

 In Langenfeld sind Trauungen in der Wasserburg möglich.

In Langenfeld sind Trauungen in der Wasserburg möglich.

Foto: rm-

Sandra Kaufmann und Franco Vicari hatten sich nach Zimmermanns Worten "im Voraus dafür stark gemacht, auf dem Monberg heiraten zu können". Wie der Bürgermeister und nebenamtliche Standesbeamte am Rande der Zeremonie erläuterte, hatten sich in der Vergangenheit dort oben mit atemberaubendem Rheinblick zwar Paare das Ja-Wort in freien Trauungen gegeben. "Aber Sie sind das erste, das hier standesamtlich den Bund der Ehe schließt", merkte Zimmermann in seiner Ansprache an das Brautpaar an. Zuvor war die Braut ganz in weiß über einen roten Teppich zu dem für die Zeremonie aufgestellten Tisch geschritten, der für die Zeremonie bereitgestellt worden ist. Zimmermann sprach in seiner Rede die Verlobung an, die nach Angaben des Paares in 10 858 Meter Höhe auf dem Rückflug eines Maltaurlaubs stattgefunden hatte. "Da ist die Wahl zu einer Trauung in den luftigen Höhen des Monbergs nicht schwer gefallen."

Ob Monberg, Marienburg, Schelmenturm oder Piwipper Böötchen: Bei keinem der Monheimer Trauungsorte außerhalb des Rathauses muss nach den Worten des stellvertretenden Rathaussprechers Michael Hohmeier "das Paar etwas dazu nehmen, was es nicht möchte. Die Stadt stellt den Ort und den Standesbeamten zur Verfügung. Für weitere Dienste, wie das Ausrichten einer anschließenden Feier, muss der jeweilige Verein kontaktiert werden." Im Falle der Kaufmann/Vicari-Hochzeit gab es am Samstagnachmittag nach der Trauung ein Spanferkel-Essen in elegantem Rahmen für die Gäste.

Ob der Monberg von heiratswilligen Paaren auch angenommen wird, wird sich zeigen. "Bisher sind die Trauungen an den Orten außerhalb des Standesamts ein großer Erfolg", sagt Sibille Hanenberg, Leiterin des Monheimer Bürgerbüros. Als Grund dafür sieht sie den Trend, dass die standesamtliche Hochzeit an Bedeutung gewinne. "Viele Paare entscheiden sich gegen eine kirchliche Trauung und wollen dafür eine standesamtliche, die einen feierlichen Charakter hat", erklärt die Diplom-Verwaltungswirtin. An jedem der Orte könne sich nach Absprache eine Feier anschließen. Allerdings könnten auf dem Piwipper Böötchen höchstens 25 Gäste untergebracht werden.

Nach Hohmeiers Worten machen die Paare in der Regel ein halbes Jahr vor der Trauung den Termin fest. "Wir führen Gespräche mit den Paaren und die Rechtsgrundlage wird geklärt. Danach steht einer Hochzeit von unserer Seite aus nichts mehr im Wege." Die genannten Trauungsorte seien allesamt von der Stadtverwaltung hierfür gewidmet worden. "Eine Eheschließung ist etwas Besonderes, dafür müssen bestimmte Kriterien schon erfüllt werden." Nur mit einer Ausnahmegenehmigung wäre eine Trauung an einem nicht gewidmeten Ort möglich. Für Sandra Kaufmann und Franco Vicari war dies nicht nötig. Zimmermann: "Die Beiden wollten unbedingt hier getraut werden. Also haben wir uns entschlossen, den Monberg für alle Paare freizugeben."

Auch in Langenfeld können Paare außerhalb des Standesamtes an besonderen Orten den Bund der Ehe zu schließen: im Freiherr-vom-Stein-Haus mit seinen Ausstellungsräumen und dem schönen Garten sowie in der Wasserburg Haus Graven. Und auch diese Möglichkeiten werden laut Standesbeamter Michael Müller rege genutzt. "Ab und zu bewerben sich mehrere Paare auf einen Termin; da kriegt das erste den Zuschlag. Aber meistens finden wir eine Möglichkeit, die alle zufrieden stellt."

(kles)
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