Langenfeld/Monheim Aula-Toiletten nach 40 Jahren erneuert

Langenfeld/Monheim · Die Sanitäranlagen am Berliner Ring werden 2015 den Bedürfnissen eines modernen Kulturbetriebs angepasst.

 Monheims städtischer Gebäudemanager Michael Lobe in den Toiletten-Räumen, die saniert werden sollen.

Monheims städtischer Gebäudemanager Michael Lobe in den Toiletten-Räumen, die saniert werden sollen.

Foto: Matzerath

Graue Kacheln an den Wänden, schwarze Toilettensitze und teilweise zerbrochene Abtrennungen machen die Klos im Kellergeschoss der Aula am Berliner Ring nicht gerade zu einem Ort, an dem man sich gerne und lange aufhält. "Wer in der Pause sein dringendes Bedürfnis erledigt hat, macht, dass er schnell wieder nach oben ins Foyer kommt", sagt der städtische Gebäudemanager Michael Lobe. 40 Jahre haben ihre Spuren an den sanitären Einrichtungen hinterlassen. 1972 wurde die Aula mitsamt Toiletten fertiggestellt. "Die Anlage funktioniert zwar noch, ist aber insgesamt recht abgenutzt", beschreibt der Fachmann den aktuellen Zustand. Weil der Saal — in dem bis zu 600 Zuschauer Platz finden — auch für überregionale Veranstaltungen wie beispielsweise den Klimaschutzgipfel, Podiumsdiskussionen und Theaterabende genutzt wird, soll die WC-Anlage im kommenden Jahr komplett saniert werden. Das ist politischer Wille. "Die stark nachgefragte kulturelle Versammlungsstätte gewinnt durch eine moderne Toilettenanlage", merkt Lobe an. Den Anstoß für die jetzt vorgezogene Sanierung gab eine Anfrage der CDU-Fraktion im Fachausschuss. Die Verwaltung habe die Klos zwar im Blick gehabt, doch sei eigentlich ein späterer Renovierungstermin angedacht gewesen.

Rund 100 000 Euro werden in die Hand genommen. Ein Konzept für die Baumaßnahme muss Michael Lobe aber noch ausarbeiten und der Politik vorlegen. Der Experte sah sich die Örtlichkeiten genau an und will neben den WCs auch die Beleuchtung und die Farbgestaltung neu konzipieren. "Der Flur ist relativ dunkel, statt der Strahler könnte ein Lichtband auf beiden Seiten gleichmäßiger Helligkeit verbreiten. Die Türen sollen farblich abgesetzt werden, damit die Eingänge optisch sofort ins Auge fallen. "Rein gestalterisch kann dort einiges verbessert werden." Eventuell werde auch die Anzahl der Toiletten aufgestockt. Zwingend sei dies jedoch nicht, weil die Anlage aus Altersgründen Bestandsschutz genieße. Der Gesetzgeber sehe inzwischen jedoch jeweils 1,2 Toiletten pro 100 Gäste vor. In der Aula gibt es fünf Damentoiletten sowie drei Kabinen und sechs Urinale für die Herren.

Auch die Toiletten im Baumberger Bürgerhaus, dem zweiten größeren Kultur- und Veranstaltungsort in der Stadt mit 300 bis 400 Besucherplätzen, sind in die Jahre gekommen. Mit 25 Jahren sind sie jedoch deutlich jünger als die in der Aula. "Deshalb passiert dort erst einmal nichts", stellt der Gebäudemanager fest. Auch wenn die Kacheln in Beige-Braun einen antiquierten Charme versprühten, "sind die noch gut in Schuss". Wer dort beispielsweise am 22. März die Kabarett-Veranstaltung "Die Kanzlerflüsterer" der Distel besucht, bucht beim Toilettengang gleich eine Zeitreise in das Ambiente der 1980er und frühen 1990er Jahre mit.

Mag man es bei Wasserspülung, Waschtischen und Spiegeln modern, muss man derzeit noch zum Theater- oder Konzertbesuch in die Nachbarstadt fahren. Die Toiletten in der Langenfelder Stadthalle wurden erst vor rund drei Jahren komplett modernisiert. "Der Zustand ist entsprechend gut", berichtet Geschäftsführer Georg Huff, der aber durchaus Tücken im Detail ausmacht. So sei beispielsweise die Spülung der WCs mit Sensoren ausgestattet, die auch schon mal starte, wenn man noch draufsitze, merkt er schmunzelnd an.

Die hellen Kacheln, der anthrazitfarbene Bodenbelag und großzügige Spiegelwände im Damen und Herren-WC am Foyer und im Nebentrakt machten die stillen Örtchen jetzt aber deutlich einladender als zuvor. Und auch im Schaustall, der Kleinkunstbühne am Winkelsweg, könnte man sich inzwischen getrost in der Pause erleichtern oder das Make-up erneuern. Erst vor rund fünf Jahren renovierte die Stadt Langenfeld dort Waschtische und WCs. Barrierefreie Toiletten gibt es übrigens sowohl in der Aula, im Bürgerhaus als auch in der Stadthalle und im Schauplatz.

(RP)
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