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Langenfeld Autor verrät Science-Fiction-Rätsel

Langenfeld · 30 Fans lauschen "Perry Rhodan"-Erzähler Robert Corvus in Haus Arndt.

 Tomas Hensel (l.) erklärt RP-Redakteur Jan Wiefels das Einmaleins des Busfahrens.

Tomas Hensel (l.) erklärt RP-Redakteur Jan Wiefels das Einmaleins des Busfahrens.

Foto: Anne Orthen

Das Knarren der zweiten Holztreppe war das letzte Geräusch aus der bekannten Welt. Spätestens beim intergalaktischen "Guten Abend" hatten 30 Langenfelder am Dienstag alle Barrieren von Raum und Zeit gesprengt. Im Fachwerk-Dachstübchen von Haus Arndt zählte mehr als zwei Stunden lang die pure Fantasie. Mit dem Kölner Science-Fiction- und Fantasy-Autor Robert Corvus als Vorleser und Diskussionspartner blieben lediglich die irdischen Körper der Anwesenden zurück zwischen Stein und Dachbalken. Die Gedanken gingen auf eine Reise, bei der mehrere Millionen Lichtjahre mit einem Fingerschnippen zurückgelegt werden konnten. Hiesige Beschwernisse verloren ihre niederdrückende Kraft bei dieser Autorenlesung in der Reihe "Das grüne Sofa" der Interessengemeinschaft KLMN - "Kunst, Literatur, Musik/Falter".

Dafür taten sich im Gespräch mit dem Autor andere Probleme auf. Was - zum Beispiel passiert - wenn man ohne Schutzanzug die Außentür der Luftschleuse öffnet. Die Antwort von Corvus verblüffte alle, denen das Hollywood-Kino Schreckensbilder von explodierenden oder zerbröselnden Körpern als Wahrheit verkauft hat. Knapp zwei Minuten kann ein Mensch im Raum überleben - die ersten, in diesem Fall vermutlich unendlich langen 20 Sekunden bleibt er sogar bei Bewusstsein. Denn, so Corvus: "Tatsächlich ist der Druckunterschied zwischen Raum und Körper kaum größer als der zwischen einem Autoreifen und unserer Atmosphäre."

Robert Corvus, bürgerlich Bernd-Otto Robker, hat sich seit Kindestagen an für Fantasy und Zukunftsromane interessiert. So sorgte Band 507 dafür, das Corvus ein Fan der wöchentlichen Romanreihe "Perry Rhodan" wurde. Gestartet mit einem Besuch auf dem Mond im Jahr 1961 ist Perry Rhodan mittlerweile die längste fortlaufende Erzählung seit Erfindung der Schrift. Corvus gehört seit Folge 2317 zum Autorenteam. "Mittlerweile schreibe ich zwei Perry Rhodans pro Jahr", sagte er in Langenfeld. Eigens dafür eingestellte Redakteure überwachen, dass die Autoren dem gerade aktuellen Zeit- und Erzählstrang treu bleiben. Corvus gelang es, Lesung, Beantwortung der Leserfragen und das Nachdenken über physikalische Zusammenhänge geschickt zu einem stabilen, niemals langeweilenden Leitfaden durch den Abend zu verzwirbeln. Sein neuster Roman "Feuer der Leere" fand prompt zahlreiche Abnehmer. Darin ist die Menschheit auf eine Million Individuen dezimiert, die in einem Schwarm von 30 Raumschiffen im All zu überleben versuchen.

Nach sanfter Landung zurück in der Dachkammer hatte Organisator Helmut Dunkel das Schlusswort. Er lud zum nächsten Grünen Sofa ein. Am 12. Juni, 19.30 Uhr, in Haus Arndt geht es um humorvolle Krimis und Kabarett - mit Autorin Vera Nentwich aus Willich.

(dne)
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