Baumberg Baumfällung ärgert Baumberger

Baumberg · Bürger von der Sandstraße sind sauer - nicht nur wegen der Anwohnerbeiträge, sondern auch wegen der geplanten Baumfällungen.

 Theresa, Sabine und Greta Brendgen (v. li.) protestieren gegen die geplanten Baumfällung an der Sandstraße in Baumberg .

Theresa, Sabine und Greta Brendgen (v. li.) protestieren gegen die geplanten Baumfällung an der Sandstraße in Baumberg .

Foto: RALPH MATZERATH

Jasmin Schäfer ist sauer. Die 29-Jährige und ihre Familie wohnen seit 1957 an der Sandstraße in Baumberg. "Es ist das Haus meiner Großeltern". Die Einbahnstraße wird zwischen Griesstraße und Monheimer Straße ab der zweiten Jahreshälfte 2017 grundhaft erneuert und bekommt an der Kreuzung Monheimer Straße/Sandstraße einen Kreisverkehr. Dafür werden die Anwohner kräftig zur Kasse gebeten, ärgert sich die Baumbergerin. Das sieht das kommunale Abgabengesetz (KAG) vor.

"Als die Pläne der Stadtverwaltung bei der Online-Beteiligung zum Haushalt bekanntwurden, stieß dies bei mir und meinen Nachbarn auf starken Unmut", teilt sie mit. Als sehr ungerecht empfindet sie es, dass sich die finanzielle Beteiligung nach der Grundstücksgröße und nicht nach der Breite richte. "Wir haben ein großes Grundstück."

Außerdem sollen viele der alten Lindenbäume am Straßenrand gefällt werden, weil sie Straßenschäden verursacht hätten. "Die Bäume sind 50 Jahre alt und gesund", erklärt die Anwohnerin. Gegen die Fällung protestierte auch Manfred Poell, Fraktionssprecher der Grünen. "Bäume prägen eine Straße und machen sie lebenswerter", argumentiert er.

Zwischenzeitlich hat die Verwaltung die Pläne zwar angepasst, doch an der Fällung der Linden hält sie in weiten Teilen fest. Sie möchte am 16. Februar ab 18 Uhr im Bürgerhaus Baumberg, Humboldtstraße 8, über die Baumaßnahme informieren. Jasmin Schäfer und viele Nachbarn werden dort sein. Denn die Bürger haben dann noch einmal die Gelegenheit, ihre Anliegen und Anregungen für den Ausbau der Straße vorzutragen. Die Vorschläge könnten in die weitere Planung einfließen, heißt es im Bereich Bauwesen.

Die Strecke werde auch von Pendlern als Durchgangsstraße genutzt. Der Ausbau, so die Verwaltung, erfolge auch mit Blick auf die Ableitung des Autoverkehrs. In einem Zug sollen Gehwege erneuert und Parkplätze angelegt werden. Für die alten Linden versprechen die Planer Ersatzpflanzungen.

Inklusive Kanal koste die Straßenmaßnahme 790.000 Euro, der Kreisverkehr zusätzlich 740.000 Euro, informiert Fachbereichsleiter Andreas Apsel. Baustart sei im Sommer oder Herbst. Die Bauzeit für beide Maßnahmen wird, so teilt die Stadt mit, voraussichtlich jeweils sechs Monate betragen.

Die Sandstraße zwischen Griesstraße und Monheimer Straße befindet sich in einem schlechten Zustand. Die Verkehrssicherheit kann hier nur noch mit hohem Aufwand aufrechterhalten werden, sagt die Stadt. Deshalb müsse die Straße nebst Kreisverkehr grundsätzlich erneuert werden. Der Ausbau erfolgt daher im Hinblick auf den Verkehrsfluss, der Neugestaltung des gesamten Straßenraumes mit durchgängigen Gehwegen, Stellplätzen, Baumscheiben und asphaltierter Fahrbahn. Im gleichen Zuge soll der von Ampeln geregelte Knotenpunkt zu einem Kreisverkehr umgebaut werden.

(pc)
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