Langenfeld Bauverein zählt mehr Mitglieder denn je

Langenfeld · Etwa 150 Bewerber stehen auf der Warteliste, teilt die Genossenschaft zur Hauptversammlung mit.

Der Streit mit Bürgermeister Frank Schneider hat dem Bauverein Langenfeld (BVL) nach eigenem Bekunden bisher nicht geschadet. "Gegenüber den maßgeblichen Personen im Rathaus auf Amtsebene ist das Klima so unproblematisch wie in früheren Jahren", sagte Rolf Gassen, Nachfolger von Schneider als BVL-Aufsichtsrats-Chef, gestern vor der Mitgliederversammlung der Wohnungsbaugenossenschaft in der Stadthalle. Schneider war im August zurückgetreten, nachdem der Aufsichtsrat gegen sein Votum die Amtszeit von BVL-Vorstandschef Hubertus Dedeck über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus um zwei Jahre bis 2018 verlängert hatte. Der legte gestern Abend eine Bilanz vor, die den BVL den Zahlen nach weiter in der Erfolgsspur zeigt.

Mitgliederzuwachs Die Zahl der Mitglieder wie auch der Anteile hat zum Jahresende 2015 einen neuen Höchststand erreicht: 2225 (plus 50 gegenüber 2014) bzw. 6292 (plus 264) bedeuten Rekord. Etwa 150 Wohnungssuchende befinden sich auf der Warteliste.

Vier Prozent Dividende Bei einer Bilanzsumme von 44,8 Millionen Euro erwirtschaftete der BVL 2015 einen Gewinn in Höhe von 111.000 Euro, wovon 98.500 Euro ausgeschüttet werden. "Vier Prozent Dividende, wo gibt's das heute noch", sagt Gassen. Derzeit kann ein Mitglied bis zu etwa zehn Anteile zu je 410 Euro erwerben.

Wohnungsbestand Leicht zurückgegangen ist die Zahl der BVL-Wohnungen: auf 939 in 169 Häusern. Hinzu kommen 225 Einzelgaragen, 131 Tiefgaragenplätze und vier gewerbliche Einheiten. Für 155 Neubauwohnungen (= 16,5 Prozent) besteht eine Mietpreisbindung (Sozialmiete).

Miete Die BVL-Durchschnittsmiete ist im Zehn-Jahres-Vergleich um 20 Prozent auf 4,97 Euro pro Quadratmeter (kalt) gestiegen. Damit liegt sie laut Dedeck aber immer noch 57 Cent unter dem Bundesschnitt.

Sanierung vor Neubau In Instandhaltung und Modernisierung hat der BVL im vorigen Jahr 1,34 Millionen Euro gesteckt, knapp 400.000 Euro mehr als 2014. "Die Modernisierung der bestehenden Wohnungen hat grundsätzlich Vorrang", sagt Gassen. Unter anderem deshalb kommt auch das Neubau-Großprojekt Königsberger Straße (bis zu 120 Wohnungen) nicht voran. Ein weiterer Grund: Die dort bisher geplanten Baueinheiten (je 40 Wohnungen) sind für den BVL eine Nummer zu groß. "Wir würden es gerne kleiner stückeln", sagt Dedeck.

BVL-Chef bleibt bis 2019 Bürgermeister Schneider wird Dedeck auch 2018 nicht loswerden. Wenn es nach dem Aufsichtsrat geht, soll der jetzt 65-Jährige den Bauverein auch zu dessen Hundertjährigen 2019 führen, teilte Gassen mit.

(gut)
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