Monheim Bayer bittet Hunde zum Fitness-Training
Monheim · Mehrere tausend Besucher haben am Samstag den alle drei Jahre stattfindenden "Tag der offenen Tür des Verbandes der Chemischen Industrie" genutzt, um einen eigenen Eindruck vom vermutlich bekanntesten Monheimer Unternehmen zu erhalten.
Zielgruppe waren neben den Angehörigen der rund 1800 Mitarbeiter ("Mal gucken, wo Papa arbeitet") interessierte Bürger aus Monheim und Umgebung, die das 60 Hektar große Areal am südlichen Stadtrand nur von außen kennen. Laut Standortsprecher Utz Klages standen fast 300 Mitarbeiter an diesen Tag bereit, um Fragen zu beantworten, kleine Experimente zu starten und aus erster Hand und in verständlicher Form komplexere Zusammenhänge zu erläutern. Natürlich wollte sich das Unternehmen zudem als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.
Viele Info-Stände in schicken weißen Zelten säumten den Hauptweg, die Gerhard-Schrader-Straße. Auf dem gesamten Gelände waren 15 Institute für ambitionierte Entdecker und Forscher geöffnet. Auf der Hauptbühne vor dem Tropicarium wurden unter anderem die "Löwenzahn-Show" nach der legendären Peter-Lustig-Fernsehsendung und das Abschlusskonzert gegeben. Die zahlreichen Mitmachaktionen wie Freedom-Climbing, Kuhmelken oder der große und der kleine "Löwenzahn"-Bauwagen waren von den jungen Gästen umlagert, ebenso Hüpfburg und Trampolin. Auch die bayer-spezifischen Angebote wurden gut angenommen. So bastelte die sechsjährige Emely aus Leichlingen eine Hundehütte aus Maisstärke. Gerry aus Monheim begutachtete Silberfische unter dem Mikroskop, während Erwachsene im Alterssimulations-Anzug erlebten, wie schwierig es für Senioren ist, Arzneipackungen oder Flaschenverschlüsse zu öffnen.
Umlagert war die Untersuchungsliege für Hunde. Wer wollte, konnte seinen Bello von Tierärzten einem Schnell-Check unterziehen lassen, bei dem mittels feinster Technik unter anderem nach Ohrmilben gesucht wurde. "Bis auf eine Zecke haben wir bisher nichts gefunden", lautete die beruhigende Nachricht am Nachmittag. Zu Beginn des Tages hatte der örtliche Hundeverein eine bemerkenswerte Agility-Trainings-Show geboten. Bei dieser Sportart bewältigen die Hunde so schnell wie möglich einen Parcours, der mit Hindernissen wie Hürden, Röhren oder Wippen bestückt ist.
Am Forschungsstand gegen Krankheitsüberträger, Hygiene- und Haushaltsschädlinge konnten die Besucher mit leichtem Schaudern beobachten, wie die Forscher ihre Versuchstiere selbst vermehren. Aus den Larven der Gelbfiebermücke schlüpfen neue Tiere, die bei der ständigen Suche nach neuen Wirkstoffen "helfen". Nur so kann laut Bayer weiter gegen die Schädlinge vorgegangen werden - trotz ihrer zunehmenden Resistenz gegen bekannte Mittel. "Es juckt überall", waren die Kommentare vieler, die sich die Unterschiede zwischen den Mückenarten erklären ließen. Wer es mochte, konnte Asseln, Silberfische, Flöhe, Bettwanzen und Zecken aus der Nähe betrachten. Begehrter waren allerdings die Tipps vom Pflanzendoktor, die es auch in Broschürenform gab.
