Monheim Bis Ende 2018 hat jedes Haus schnelles Internet

Monheim · Monheim ist dabei "smart city" zu werden. Dazu gehört, dass jede Straßenlaternen einen Netzanschluss bekommt.

 Ende des Monats wird die Mega die Straßenlaternen in der Alten Schulstraße auf "smart lightning" umrüsten. Hintergrund ist die neue Weihnachtsbeleuchtung.

Ende des Monats wird die Mega die Straßenlaternen in der Alten Schulstraße auf "smart lightning" umrüsten. Hintergrund ist die neue Weihnachtsbeleuchtung.

Foto: Matzerath Ralph

Die Stadt Monheim wird von einer gemeinhin als clever geltenden jungen Truppe regiert. Jetzt soll die Gänselieselstadt selber das Attribut "smart" erhalten. Smart city ist ein Sammelbegriff für alle ganzheitlichen Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, eine Stadt effizienter, technologisch fortgeschrittener und ressourcenschonender auszurichten. "Smarter" zu sein als die anderen, ist nicht nur ein regionaler Wettbewerbsvorteil bei der Ansiedlung neuer Unternehmen. In Monheim sind auch die technischen Voraussetzungen dafür schon bald vorhanden.

"Wir werden die erste Stadt landesweit sein, die den flächendeckenden Breitbandausbau, also die Versorgung jedes Haushalts mit schnellem Internet, bis Ende 2018 erledigt hat", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Außerdem soll die Zahl der Hotspots für freien Wlan-Zugang von jetzt 50 auf 200 Ende 2018 ausgeweitet werden, so dass man "auf jeder Straße Monheims ins Internet kommt".

Überdies bietet die Stadt bereits jetzt etliche Dienste an, die man als Mosaiksteine für das Gesamtkunstwerk "digitale Stadt" verwenden könnte: den Mängelmelder, die Tablet-Klassen, die Internetseite Monheim plus, das neue Einzelhandelsportal und die Online-Beteiligung zum Haushalt. "Dazu wollten wir jetzt eine übergreifende Strategie entwickeln, um die vorhandene Infrastruktur noch besser im Sinne der Bürger zu nutzen", so Zimmermann.

Anfang November soll die Werbeseite für den Einzelhandel an den Start gehen. Seit dem Frühjahr wirbt die Wirtschaftsförderung bei Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen, sich dafür einzutragen und zu registrieren. "150 sind bereits an Bord, zum Start wollen wir 200 bis 250 haben", so Zimmermann. Statt einer eigenen App, die erfahrungsgemäß nach dem zweiten oder dritten Update wegen ihres hohen Speicherplatzverbrauchs vom Smartphone geworfen wird, soll die Startseite für das Einzelhandelsportal auf dem Startbildschirm aufploppen, sobald sich ein User im örtlichen Wlan-Netz einloggt. Das Portal öffnet die Tür zu allen Anbietern, die jeweils eine Unterseite erhalten - geordnet nach den Kategorien Shopping und Dienstleistung, Gastronomie und Übernachtung. "Für kleine Betriebe ohne eigene Internetseite ist das eine tolle Gelegenheit, ins Netz zu kommen", so Zimmermann.

Aus der großen Vielfalt an möglichen Tätigkeitsfeldern für die digitale Stadt wie Gebäudetechnik, Schule, Bürgerbeteiligung und öffentliche Sicherheit hat die Stadt nun zwei ausgewählt, die sie demnächst bestellen will: intelligente Beleuchtung und Verkehrslenkung. Die neue Festhalle mit ihren 4000 Plätzen wird höhere Anforderungen an eine Lenkung der Parkplatz suchenden Besucher stellen. Schon am Stadteingang sollten diese zu den beiden Parkhäusern am Monberg und an der Wasserachse gelotst werden können. "Weil man sie von verschiedenen Seiten anfahren müsste", sagt Zimmermann.

Zudem ist die Stadt gerade dabei, die Straßenlaternen auf LED-Technik umzustellen. "Warum sollten wir daher nicht jeder Laterne einen Internetanschluss verpassen und sie so mit Steuerungstechnik ausstatten, so dass man sie einzeln abschalten kann?", so Zimmermann. Je nach Bedarf könne man so die Helligkeit herunterdimmen oder auf Festbeleuchtung schalten.

(RP)
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