Monheim ,Böötchen' legt bei eisigem Ostwind ab

Monheim · Die Fähre von Monheim nach Dormagen war trotz ungemütlicher Wetterlage gefragt. Viele Radler kamen eigens aus Solingen zum Rhein.

 Kapitän Bernhard Vogt, freut sich über die ersten zahlenden Gäste, die trotz einer steifen Brise ans andere Ufer wollen.

Kapitän Bernhard Vogt, freut sich über die ersten zahlenden Gäste, die trotz einer steifen Brise ans andere Ufer wollen.

Foto: Matzerath

Nach langer Winterpause ist es endlich wieder soweit: Seit vergangenem Wochenende befördert das Piwipper Böötchen wieder Unternehmungslustige von Monheim nach Dormagen und umgekehrt über den Rhein. Trotz steifer Briese ließen es sich viele Leute aus Monheim und der Umgebung nicht nehmen, die Saisoneröffnung zu feiern: "Wir sind extra aus Solingen hier hergekommen", sagt Margitta Schrauf. Während sie gemeinsam mit Ehemann Heinz Schrauf auf die Fähre wartet, wärmt sich das Paar mit einem heißen Milchkaffee.

"Ich kümmere mich hier um die wartenden Gäste, solange die Fähre übersetzt", lächelt Maik Richarths und schenkt Margitta Schrauf noch einmal einen Kaffee nach. Einen kurzen Moment später legt die Fähre auch schon am Monheimer Ufer an. Kapitän Bernhard Vogt lässt die Rampe runter, damit die Fahrgäste passieren können. Munter nehmen die Fahrradfahrer und Spaziergänger auf den Sitzen der Fähre Platz. Einzig und allein Hund Bifi kostet es große Überwindung, über den Steg zu laufen. Aber nach einem liebevollen Ruf von Herrchen Daniel Kolletzko traut sich der Vierbeiner doch auf das wackelige Wasserfahrzeug.

Bis zu zwölf Personen darf Kapitän Bernhard Vogt mit dem Piwipper Böötchen transportieren. "Zurzeit warten wir noch auf eine entsprechende Genehmigung, so dass bald bis zu 25 Personen gleichzeitig mit der Fähre fahren können", sagt der erfahrene Kapitän. Nach 50 Jahren Berufsschifffahrt ist das Übersetzen mit dem Piwipper Böötchen für Bernhard Vogt reines Hobby und Ehrenamt. "Ich mache die Fahrten einfach aus Spaß an der Freude", erzählt der Seebär, während er achtgibt auf den Schiffsverkehr: "Die durchgängige Schifffahrt hat immer Vorfahrt. Die Entfernung zu entgegenkommenden Schiffen muss jeder Kapitän selbst abschätzen. Da ist meine Jahrzehnte lange Erfahrung natürlich viel Wert."

Während Bernd Vogt die Fähre von der Brücke aus lenkt, halten die Mitreisenden ihre Mützen fest. Der starke Ostwind macht sich mitten auf dem Wasser erst richtig bemerkbar. Aber selbst der kalte Zug, tut der Stimmung auf der Piwipp keinen Abbruch: "Das Wetter ist zwar noch sehr kühl, aber davon lassen wir uns den Spaß nicht verderben", freuen sich die Eheleute Uwe und Gisela Berwanger: "Wir machen heute eine schöne Fahrradtour und fahren dann mit der Fähre bei Zons wieder auf die andere Rheinseite."

Auch die Freundinnen Gisela Hellwig und Gabi Herot treibt es auf die Fahrräder: "Ob Wind, ob Wetter: Piwipper Böötchen zu fahren macht einfach Spaß."

Nach sieben Minuten Fahrt legt die Fähre am Dormagener Rheinufer an. Schwanzwedelnd verlässt auch Bifi das Wasserfahrzeug. "Na", beugt sich Besitzer Daniel Kolletzko grinsend zu seinem Freund auf vier Pfoten herunter: "Vielleicht wird aus dir ja doch noch ein richtiger Seemann!"

(ey)
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