Langenfeld Brandschutz steht auf dem Stundenplan

Langenfeld · In der Grundschule Jahnstraße war die ganze Woche Feuerwehr zu Besuch - und hat den Kindern viel beigebracht.

 Die Feuerwehr war in der städtischen Grundschule zu Gast. Holger Haritz erklärt den Schülern nicht nur Brandschutz, sondern auch die Geräte der Feuerwehr - wie etwa den Spreizer, den Benjamin per Knopfdruck bedient.

Die Feuerwehr war in der städtischen Grundschule zu Gast. Holger Haritz erklärt den Schülern nicht nur Brandschutz, sondern auch die Geräte der Feuerwehr - wie etwa den Spreizer, den Benjamin per Knopfdruck bedient.

Foto: RALPH MATZERATH

Eltern aufgepasst. Wer ein Kind hat, das in die vierte Klasse der Grundschule Jahnstraße geht, könnte vielleicht demnächst in Erklärungsnot geraten. Flüssiger Grillanzünder? Ist nicht: zu gefährlich. Wegen Stichflammen. Das Auto mal eben auf einem Hydranten parken? Ist nicht: Dann kommt die Feuerwehr nicht ans Wasser zum Löschen. Das sagen: Maya (9), Selina (10), Benjamin (9), Rojan (10) ...

Die Feuerwehr ist zu Besuch in der städtischen Grundschule, von Montag bis Freitag, und hat den Schülern schon jede Menge beigebracht. Natürlich geht es auch darum, mal ein Feuerwehrauto aus der Nähe anzuschauen, das auf dem Schulhof parkt ("boah") und mit Wasser zu spritzen - aber vor allem geht es um den Brandschutz.

Wie vermeidet man gefährliche Situationen mit Feuer? Was sind überhaupt gefährliche Situationen? Und wie verhält man sich im Notfall? Das auch Grundschülern zu vermitteln, hält das Land NRW für so wichtig, dass es die Projektwoche an der Jahnstraße, die es später (20. bis 24. Juni) auch am Zehntenweg geben soll, als Pilotprojekt mit 3500 Euro fördert. Aber auch die Stadt Langenfeld steht hinter dem Konzept. Sie will das Projekt auf weitere Grundschulen ausweiten. "Eine tolle Sache", sagt Lehrerin Svenja Bunte. Ihren Schülern hätten vor allem auch die Experimente gefallen. Welche Stoffe brennen? Wie verbreitet sich Rauch im Haus? "Das haben die Kinder diese Woche beobachten können."

Die Idee stammt von Holger Haritz, 40 Jahre alt, seit 28 Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr. Früher, sagt er, sei es normal gewesen, dass Kinder zu Hause den Umgang mit Feuer lernten. "Da gab es in jedem Haus eine offene Feuerstelle." Und heute? Überall Zentralheizungen. "Und mit ihnen gingen auch die Erfahrung mit Feuer und den damit verbundenen Gefahren verloren." Dabei gibt es so viele Dinge, die auch Kinder über Feuer wissen müssten. Und wenn sie das nicht bei den Eltern lernen, muss es ihnen eben die Feuerwehr beibringen. In diesem Fall sind das Haritz und seine ehrenamtlichen Kollegen - vier Feuermänner und eine Feuerwehrfrau. Und was ist jetzt wichtig? Haritz nennt diese fünf Punkte: 1. Wie komme ich aus einem Haus oder Gebäude, wenn es brennt? Auch Kinder müssen wissen, wo der Notausgang ist, etwa in der Schule. Aber sie müssen auch wissen: Es ist besser, am Fenster stehenzubleiben, als über einen verqualmten Flur zu laufen - Vorsicht, Rauchvergiftung. 2. Wie gehe ich sicher mit Feuer um? Flüssiger Grillanzünder kann Stichflammen erzeugen, Staub in der Nähe von Kerzen kann, wenn man pustet, zu Explosionen führen und dass Gardine oder Servietten nicht die Kerze berühren dürfen, ist vielleicht den Eltern klar. Aber das sollten auch Kinder wissen. 3. Wie setze ich einen Notruf ab? Das ist kinderleicht, wenn man 112 wählt und an die fünf Ws denkt: Wer ruft an? Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Und dann warten, ob es noch Fragen am anderen Ende der Leitung gibt. 4. In jedem Haus sollte es einen Rauchmelder geben. Denn der kann im Notfall Leben retten. Das wissen jetzt auch die Schüler von der Jahnstraße. 5. Wenn es brennt: Türen zu und wenn es geht auch die Fenster. Allerdings, sagt Haritz: "Manche Schüler sind noch zu klein, um die Fenster zu schließen." Bevor sie sich beim Klettern in Gefahr bringen, sei es deshalb besser, es im Notfall aufzulassen.

(RP)
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