Monheim Bürger kritisiert Baumfällung im Park

Monheim · Damit Stellplätze angelegt werden können, ließ der Eigentümer der Monheimer Marienburg Bäume abholzen.

 Erst gefällt, dann in Stücke zersägt: Im Marienburgpark mussten einige große Bäume für den geplanten Besucher-Parkplatz weichen.

Erst gefällt, dann in Stücke zersägt: Im Marienburgpark mussten einige große Bäume für den geplanten Besucher-Parkplatz weichen.

Foto: RP-Foto. Matzerath

Landschaftsschützer Josef Lambertz hat ein waches Auge auf den Baumbestand in der Stadt. Fallen irgendwo große, alte Bäume der Kettensäge zum Opfer, will er genau wissen, warum das geschieht und, ob es nicht hätte verhindert werden können. So wie es jetzt im Marienburgpark und an der Bleer Straße geschehen ist.

An der Nordseite des Parkgeländes seien kürzlich einige Bäume abgeholzt worden. "Warum ist das passiert?", fragt der Monheimer. Der Park stünde seines Wissens unter Denkmalschutz. "Waren die Bäume vielleicht krank?" Chefplaner Thomas Waters erläuterte, der Marienburgpark stehe größtenteils tatsächlich unter Denkmalschutz. Jedoch müsse man auf dem Areal zwischen öffentlichen und privaten Flächen unterscheiden. Das Herrenhaus und der angrenzende Bereich seien in Privatbesitz. Weil dort regelmäßig Seminare stattfinden, parkten die Besucher vor dem Haus. "Teilweise recht wild und ungeordnet", erklärte der Planer. Aus diesem Grund wolle der Eigentümer vor dem Haus einen Parkplatz mit mehreren Stellplätzen bauen und eine Zufahrt anlegen. Dafür hätten die Bäume weichen müssen. Das Verfahren sei mit der Stadtverwaltung abgestimmt worden. Da Lambertz jedoch fürchtet, dass auch Gewächse gekappt wurden, die nicht unmittelbar den Stellplätzen im Weg gewesen sind, will sich Waters mit ihm in der kommenden Woche treffen, um anhand der Pläne "jeden Baum einzeln" durchzusprechen.

Die Stadtverwaltung baut - sobald die Kanalsanierung abgeschlossen ist - an der Ecke Bleer Straße / Berliner Ring einen Kreisverkehr. "Dafür sind dort Bäume gefällt worden", erwiderte Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen, dem Fragesteller. Lambertz beklagte sich über "große Lücken", die er dort im Bestand entdeckt habe. Die Bäume, so Apsel, hätten teilweise auf dem Entwässerungskanal gestanden. Gepflanzt hatte sie der Landesbetrieb Straßen NRW, von dem die Stadt die Landesstraße kürzlich übernommen habe. Um weitere Schäden zu verhindern, und, um für die Sanierung "an den Kanal heranzukommen", musste man die Säge ansetzen, sagte Andreas Apsel.

Die weiteren Bauarbeiten - inklusive Kanalerneuerung auch am Berliner Ring - würden voraussichtlich noch das gesamte Jahr in Anspruch nehmen. Laut Auskunft der Stadt hat der künftige Kreisverkehr mehrere Pluspunkte: Unter anderem können Fahrer von Linienbussen den Kreisel zum Wenden nutzen. Zudem werde das Abbiegen in die Bleer Straße und umgekehrt erheblich erleichtert. Gleichzeitung würden Fußgänger und Radfahrer mehr berücksichtigt.

(pc)
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