Baumberg Bürgerverein Baumberg will jünger werden

Baumberg · Auf der BAB-Homepage sollen künftig Heimatgeschichten erzählt werden.

500 Mitglieder können eine Menge bewegen. Das ist dem Allgemeinen Bürgerverein Baumberg (BAB) bewusst. Was für dieses Jahr geplant ist, erläuterte der Vorsitzende Helmut Heymann am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus Baumberg. Im April werden alle Baumberger Bürger einen dreiseitigen Fragebogen erhalten, in dem sie sich unter anderem Schwerpunkte für die Arbeit des Vereins wünschen können.

Für einen Ideenwettbewerb sind schon die ersten Vorschläge eingegangen. So soll die Bronzeskulptur im Raucherbereich des Bürgerhauses aufgearbeitet und ein neuer Standort für sie gefunden werden. Im Bereich Schwanen-/Griesstraße gibt es einen kleinen Platz, der nicht nur mit Blumen bepflanzt werden, sondern auch einen Namen erhalten soll: "Wir dachten da an Jakob Behrens, den Heimatdichter", sagt Heymann.

Am Herzen liegt dem Verein aber auch eine Verjüngungskur. Zum Beispiel durch eine überarbeitete Homepage und eine Facebook-Seite. Den Bürgern soll es in Zukunft möglich sein, Gastkommentare auf den Seiten des BAB abzugeben und in einem Blog Geschichten aus dem Ortsteil zu erzählen. "Die meisten Mitglieder sind zwischen 50 und 65 Jahre alt", sagt Heymann, "wir müssen einfach mehr jüngere Menschen motivieren, bei uns mitzumachen." Das sollte dem BAB gelingen, zumal seine Themen aktuell sind. So will er beispielsweise ein Integrationskonzept für die neu entstehende Waldbeeren-Siedlung in Baumberg-Ost entwickeln, damit sie sich nicht zu einem reinen Schlafquartier entwickelt.

Voller Begeisterung hörten die vielen Besucher der Jahreshauptversammlung einen Vortrag von Elke Loepke, Leiterin der Biologischen Station Urdenbach, über den Altrhein in Hellerhof und Urdenbach. Dort entwickelt sich nach Öffnung des Deichs eine wilde Auenlandschaft, deren Fortschritt Spaziergänger und Radler von Wanderwegen aus beobachten können. Immerhin handle es sich um ein Naherholungsgebiet im Einzugsbereich von 50 000 Menschen, erklärte Loepke. Dennoch ist dort Ruhe und Raum genug für Rotmilan und Nachtreiher, einen kleinen Verwandten des Graureihers, der eigentlich bisher nur im Mittelmeerraum zu finden war. Im Altrhein finden sich mittlerweile wieder 20 Fischsorten - darunter Hecht, Schleie und Steinbeißer - , letzter aber zu klein zum Angeln und nicht als Delikatesse geeignet.

Die Anwesenden lobten, dass die Bürger in das Naturprojekt einbezogen worden sind. So hätten es 98 Prozent der Befragten befürwortet, dass der Natur dort feier Lauf gelassen werde, erklärte Loepke. "Das ist ein Gebiet, in dem man Entschleunigung erlebt und bei der Veränderung der Natur dabei sein kann", sagte die Expertin weiter. Für die Zukunft kündigte sie an: "Dort werden Pappeln ganz natürlich sterben, und mehr Schilf wird entstehen. Da ist ganz viel Bewegung drin."

Beim Wettbewerb "Baumberg soll schön bleiben" haben Familie Werner Drews (schönster Vorgarten) und Axel Rosenkranz (schönster Balkon) gewonnen. Der Sonderpreis ging an Familie Lüke an der Hauptstraße.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort