Monheim/Langenfeld Chempark-Explosion: "Bei uns haben die Fenster gewackelt"

Monheim/Langenfeld · Der Knall in Köln-Worringen hat viele aus dem Schlaf gerissen. Der Grund dafür war eine Explosion im Chempark. Wie erfährt man am schnellsten, was passiert ist und ob Gefahr besteht?

 Im Chempark in Worringen ist eine Berstscheibe zerbrochen.

Im Chempark in Worringen ist eine Berstscheibe zerbrochen.

Foto: Patrick Schüller

"Was war das denn für ein Knall? Hat sich sehr beängstigend angehört." Es war gegen zwei Uhr früh, also mitten in der Nacht, als eine Monheimerin das bei Facebook gepostet hat. Zu einer Uhrzeit, zu der normalerweise die allermeisten Leute schlafen. Aber die Reaktionen auf den Post kamen prompt. Die anderen, die waren auch von der Explosion im Chempark in Köln-Worringen geweckt worden. Einige schreiben, dass Fenster und Türen wackelten. Andere wollen vor allem wissen, was da los ist - sei es aus Neugier oder aus Sorge um die eigene Sicherheit.

Im Umkreis von Langenfeld und Monheim gibt es viele Chemie-Unternehmen. Dass ein Unfall passiert, bei dem Anwohner Fenster und Türen schließen sollten, ist nicht auszuschließen. "Dann allerdings warnen wir auch", sagt Monheims Vize-Feuerwehrchef Torsten Schlender. In der Nacht auf Donnerstag aber gab es keine Gefahr - "deshalb auch keine Warnung".

Wie wären die Leute bei Gefahr informiert worden? Zuerst über Sirenen und die Handy-Warn-App Nina des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BBK), sagt Schlender. Das Verhalten bei Sirenenalarm (Fenster und Türen zu; Radio Neandertal an/UKW 97,6) erklärt die Feuerwehr Monheim auch auf der Website der Stadt. Später gebe es dann je nach Fall auch Lautsprecherdurchsagen und Infos auf der Facebook-Seite der Stadt Monheim.

Durchsagen hatte es zuletzt nach dem Brand im Chemiepark in Leverkusen im November gegeben. Damals war die Feuerwehr Monheim durch einige Straßen gefahren und hatte Anwohner gewarnt. Damals stand aber auch der Wind schlecht und wehte Rauch nach Monheim, die Feuerwehr hatte deshalb auch Luftwerte getestet.

In der Nacht auf Donnerstag sei all das nicht nötig gewesen, auch wenn das Ereignis die Leute aufschreckte. "Der Knall war in der Tat sehr laut", sagt Schlender, der erster Meldender des Zwischenfalls gewesen sein soll, da er gegenüber des betroffenen Chemieparks wohnt. "Zeitgleich lief aber schon die Info des Chemparks ein", sagt er. Über eine Standleitung zwischen Feuerwehr Monheim und Chempark Dormagen seien sofort Informationen ausgetauscht worden.

Was für Monheim in Sachen Warnungen gilt, gilt auch für Langenfeld. Wolfram Polheim, Referatsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst in Langenfeld, sagt, man plane zudem, dass die Langenfelder Feuerwehr in Zukunft auch twittert. Zudem rät auch Polheim, die Warn-App Nina auf dem Handy zu installieren. Er selbst habe dort auch umliegenden Stadt aktiviert, damit er auch erfährt, wenn dort etwas passiert.

(RP)
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