Monheim Chronik

3. April 1945

Drei Menschen werden wegen angeblicher Fahnenflucht/Beihilfe von einem Feldgericht in Wiescheid zum Tode verurteilt. Es sind dies: Karl Wilhelm Raste, Fritz August Sassenberg und Maria Gertrud Sassenberg.

9. April 1945

In den Abendstunden trifft der Stab der 363. Volksgrenadier-Division unter Generalmajor Weber in Langenfeld ein und bezieht Quartier. Auf mehrere Häuser verteilt, wird der Gefechtsstand der Division in Wiescheid untergebracht, die Abteilung Ic im Hause eines Maurermeisters.

11. April 1945

Die 363. Volksgrenadier-Division erhält den Befehl zum Aufbau einer Flankenschutzstellung zum Schutze der Südflanke der Division entlang der Wupper - von deren Mündung in den Rhein bis in die Höhe der zweiten Stellung bei Bergneukirchen, mit Schwerpunkt zwischen Rhein und Opladen.

12. April 1945

In der Leichlinger Straße 5 stirbt ein Mann bei einem Bombenabwurf.

13. April 1945

Auf Befehl des Leiters der Wuppertaler Gestapo, Hufenstuhl, werden 71 Gefangene, darunter 60 Insassen des Zuchthauses in Lüttringhausen am Wenzelnberg in den Sandbergen zwischen Leichlingen und Landwehr-Wiescheid erschossen.

14. April 1945

Die amerikanischen Truppen stehen vor Leverkusen. Amtmann Dr. Krischer wird vom Landrat in Opladen mit der Führung der Dienstgeschäfte für den Fall der Besetzung beauftragt.

15. April 1945

Generalfeldmarschall Walter Model besucht in Begleitung eines SS-Sturmbannführers den Gefechtsstand in Wiescheid. Divisionskommandeur General Weber bietet Kaffee und Zigarren an, was freudig angenommen wird.

15. April 1945

An verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet werden Panzersperren gebaut.

In der Zeit von 9 bis 12 Uhr sind starke Artillerieüberfälle der Amerikaner von der anderen Rheinseite und von Leverkusen her zu verzeichnen.

An diesem letzten Tag des großen Artillerieangriffs der Amerikaner auf Langenfeld sterben vier Menschen.

16. April 1945

Gegen 7 Uhr morgens wechselt der Divisions-Gefechtsstand ein letztes Mal. Etwa zwei Kilometer nördlich in Hackhausen richtet der Stab in einer Villa (Besitzer Berg-Mühlens) westlich der Straße nach Ohligs und gegenüber dem Schloss Hackhausen (Besitzer von Recklinghausen) den Gefechtsstand ein. Amerikanische Panzer aus Richtung Opladen und Hitdorf besetzen bei nur sehr geringer Gegenwehr das Gemeindegebiet. Die Polizei wird entwaffnet. Polizeioberleutnant Schoofs wird inhaftiert. Zwischen 14 und 15 Uhr wird der deutsche Gefechtsstand überrollt.

Am Abend besucht ein amerikanischer Offizier die nach Richrath ausgelagerte Gemeindeverwaltung. Die Verwaltung kehrt in den nächsten Tagen in das Rathaus an der Hauptstraße zurück.

16. April 1945

Am letzten Kriegstag in Langenfeld sterben zwölf Menschen. Darunter sind sechs Soldaten. Fast alle Opfer unter den Zivilisten sterben durch Granatsplitter.

(RP)
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