Langenfeld Comedy:Heiter bis komisch

Langenfeld · Mit den "Spaß.Abenden" geht es lustig durch den Herbst und Winter. Eine Kostprobe.

 Margie Kinsky hat bei der Vorpremiere die Gäste vorgestellt. Sie selbst ist "Wild nach deinem Erdbeerpudding".

Margie Kinsky hat bei der Vorpremiere die Gäste vorgestellt. Sie selbst ist "Wild nach deinem Erdbeerpudding".

Foto: Ralph Matzerath

Comedyfans aus Langenfeld können sich freuen: Drei "Spaß.Abende" mit Tilman Birr, Margie Kinsky und Senay Duzcu in Stadthalle und Schaustall stehen in den kommenden beiden Monaten an. Organisiert wird das Kabarettfestival auch in diesem Jahr mit Unterstützung der Stadtwerke Langenfeld und in Kooperation mit dem Atelier Theater Köln. Einen Vorgeschmack bot ein großes Programm, bei dem die Künstler in der gut gefüllten Stadthalle Kostproben ihres Könnens gaben.

Senay Duzcu kommt am 4. Dezember um 20 Uhr in den Schaustall. Der Titel "Ich bleib dann mal hier" verrät bereits ihr Thema: Migration und Vorurteile. Dabei spielt sie mit den Klischees so gekonnt, dass man nicht immer gleich weiß, was türkische Wirklichkeit und was deutsches Vorurteil ist - zum Bespiel, wenn sie berichtet, ihr Vater stelle seine Frau als "meine Lebensgefahr" vor.

Ja, es stimme, dass türkische Frauen immer zwei Meter hinter ihrem Mann hergehen, "aber geistig sind sie den Männern voraus: Meine Mutter geht auch zwei Meter hinter meinem Vater her - weil sie gehört hat, dass in Deutschland noch Bomben im Boden liegen, die noch nicht explodiert sind."

Ihr Vater habe sie auf eine katholische Schule geschickt, wo sie nur von Nonnen unterrichtet worden sei. "Mein Vater hat gesagt: ,Das ist eine gute Schule. Die Frauen sehen so aus wie deine Mutter.'"

Auch Tilman Birr rückt am 12. Dezember um 20 Uhr im Schaustall unter dem Titel "Holz und Vorurteil - zwischen Brett und Kopf" die Denkweisen seiner Zeitgenossen in den Focus - allerdings mit ganz anderem Schwerpunkt. Bei ihm geht es eher um die inhaltsleeren Wortkaskaden, die er im Alltag ertragen muss. "Darum liebe ich Bibliotheken: Dutzende Leute in einem Raum, und alle halten die Fresse - ein erhebendes Gefühl." Besonders nerven ihn Sprüche wie "Ich habe schon die Nächte durchgesoffen, da hast du noch in die Windeln gemacht." Die einzig richtige Antwort darauf sei: "Ja, aber dafür werde ich noch die Nächte durchsaufen, wenn du wieder in die Windeln machst."

Am 23. Januar ab 20 Uhr steht dann Margie Kinsky mit ihrem Programm "Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding" auf der Bühne der Stadthalle. Ihr großes Thema sind Familiengeschichten, etwa von den Urlaubsfahrten mit Kindern, Mann und Mutter nach Rom. Die großen und kleinen Pannen unterwegs liefern die Pointen für ihre vergnüglichen Geschichten, die wie mitten aus dem Leben klingen.

Als besondere Gäste des Eröffnungsabends glänzten die "medlz", eine a capella-Gruppe aus Dresden, und Bodo Bach. Die vier Sängerinnen überzeugten mit ihren Stimmen; besonders witzig war die Idee, das Publikum Titelmelodien von TV-Serien und aus der Werbung raten zu lassen. Bach wiederum machte sich Gedanken über ein höheres Rentenalter: "Das ist doch auch für so einen Zuschauer nicht schön: ein Hochseilartist mit Blasenschwäche, oder ein Messerwerfer mit grauem Star." Gemessen am Applaus dürften die "Spaß.Abende" ein Erfolg werden.

(dgn)
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