Kreis Mettmann Das Handwerk wirbt um Meisterinnen

Kreis Mettmann · Mit einer PR-Kampagne nach US-Vorbild will die Handwerkskammer mehr Frauen in die Betriebe holen.

 Die Meisterinnen (v.l.): Maren Schmuck, Anne Lippek und Sara Carlsson werben auf diesem Truck mit ihren Konterfeis für mehr Nachwuchs.

Die Meisterinnen (v.l.): Maren Schmuck, Anne Lippek und Sara Carlsson werben auf diesem Truck mit ihren Konterfeis für mehr Nachwuchs.

Foto: Wilfried Meyer/HWK

Mit einer PR-Kampagne will die Handwerkskammer Düsseldorf junge Frauen für Karrieren in klassischen Männerdomänen schmackhaft machen. Die Offensive mit dem Titel "Wir können Technik" setzt auf die Vorbildwirkung von Porträts von jungen Meisterinnen und die Begegnungsmöglichkeit mit ihnen. Schülerinnen und Berufseinsteigerinnen sollen auf diese Weise ermutigt werden, ihre Ausbildung und ihren Aufstieg in technologisch geprägten Handwerksberufen wie der Elektrotechnik und Elektronik, im Kfz-, im metallverarbeitenden oder im Bauhandwerk zu beginnen.

Im Internet, auf Flyern, Postern, Plakaten und Blow-ups sowie in filmischen Porträts präsentieren sich echte Handwerksmeisterinnen, die an Rhein, Ruhr und Wupper Auto- oder Motorradwerkstätten, Gebäudereinigungen, Tischlereien, Dentallabore oder Bauprojekte leiten.

Zu sehen ist der Mensch "Meisterin": ungekünstelt, beim Hobby, in der Familie. Gemein ist allen Botschafterinnen, dass sie sich in technologiegetriebenen Handwerksbranchen und -Betrieben bis nach oben durchgesetzt haben. In Testimonials, Interviews und biografischen Texten sprechen sie über ihre Überzeugung, wie sehr es sich als junge Frau mit Leidenschaft für Werkzeuge, Maschinen und Gerät lohnt, das eigene Ding zu machen und auch die Berufsentscheidung auf diese Neigung zu begründen - selbst gegen Widerstände. Auch Schuleinsätze und Gastauftritte auf Instagram, Facebook und anderen Channels sind vorgesehen.

"Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen mit technikaffinen jungen Frauen, dass sie es sich als Schülerinnen oft gar nicht vorzustellen getraut haben, ihre Lust aufs Montieren, auf Mechanik, Elektrik und Elektronik auszuleben und zum Ausgangspunkt ihrer Berufswahl zu machen", sagte Kammerpräsident Andreas Ehlert. "In Wirklichkeit gibt es ungezählte junge Frauen, die genau wie viele Jungs dafür brennen, Gegenstände kreativ zu formen, Möbel oder Instrumente zu bauen, die Rennmechaniker werden oder Baustellen managen wollen. Es ist höchste Zeit, ihnen zu signalisieren: Lasst Euch nicht entmutigen, hier im Handwerk seid ihr richtig, wir wollen und wir brauchen Euch."

Ein 40-Tonnen-Laster voller Porträtbilder von den Botschafterinnen wird im Speditionseinsatz durch Deutschland und ins benachbarte Ausland touren. "Die Begeisterung junger Meisterinnen, mitzumachen und sich für die Shootings und Interviews zur Verfügung zu stellen, war überwältigend. Das ist der Geist, den wir schüren wollen", sagt der Leiter der Kammer-Akademie, Lothar Vahling. Die Kammer habe sich inspirieren lassen von einer US-Guerillakampagne einer Ingenieurin, die sich in den sozialen Netzen, stolz in vollem Werkstatt- und Programmiereinsatz zeigte und hunderte Nachahmerinnen fand.

(RP)
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