Wolfgang Trepper Den Alltagswahnsinn mit Humor meistern

Langenfeld · Vor ausverkauftem Haus wird Trepper seinem Publikum heute erklären, warum drei Sorten Bier besser sind als 100.

Monheim Wolfgang Treppers Karriereweg führte vom Sportfunktionär über Moderationstätigkeiten bis hin zum Kabarett. In seinem Soloprogramm "Ja, wie jetzt?!" tritt er heute ab 20 Uhr, im Sojus 7 auf. Der Auftritt des gebürtigen Duisburgers ist bereits ausverkauft.

Herr Trepper, in Ihrem Programm geht es um den Alltagswahnsinn. Geben Sie dem Publikum im Sojus dazu auch Lösungen?

Trepper Echte Lösungen habe ich nicht parat. Wie soll das auch gehen? Nehmen wir beispielsweise das TV-Angebot: Früher gab es drei Fernsehsender und die waren in Ordnung. Heute gibt es hunderte und davon ist einer schwachsinniger als der andere. Die Öffentlich-Rechtlichen kopieren die Privaten auch noch. Im besten Fall wird das, was da raus kommt, schnell wieder abgesetzt. Diese Austauschbarkeit gibt es so auch im Sport und in der Politik. Früher war das Entscheiden leichter.

Sie haben bereits als Sportfunktionär, Moderator, Schauspieler, Hörbuchsprecher und Kabarettist gearbeitet. Wie entsteht so eine Vielfalt?

Trepper Ich hatte eine ganz normale Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht. Für Sport habe ich mich schon immer begeistert. Weil ich mich Anfang der 1990er Jahre beim Handballverein OSC Rheinhausen immer über die Leute im Verein beschwert hatte, sagten die: "Dann mach es doch selber!" So kam ich an den Posten des hauptberuflichen Managers. Beim Radio habe ich klein angefangen und habe nach und nach mehr Comedy-Inhalte geschrieben. Irgendwann meinte jemand, ich solle auf die Bühne gehen. Die Person hat so lange genervt, bis ich es gemacht habe. Ein paar Jahre lang habe ich parallel beim Radio und auf der Bühne gearbeitet. Als ich merkte, dass ich von den Bühnenshows leben konnte, blieb ich dabei. Heute sehe ich mich als Kabarettist.

Was mögen Sie mehr: Auftritte im Fernsehen oder auf der Bühne?

Trepper Auf der Bühne natürlich! Da bin ich ganz auf mich alleine gestellt; deshalb mache ich das am liebsten.

Und wo liegen im Ablauf die Unterschiede ?

Trepper Auf der Bühne spüre ich direkt das Feedback. Da kann ich mein Programm beliebig gestalten. Wenn ich einen Part lieber am Anfang statt am Ende bringen möchte, dann mache ich das eben. Im TV ist das anders. Da gibt es Redakteure, die mir sagen, was ich spielen soll. Die kennen dann nur das erfolgreichste Programm von mir und möchten, dass ich davon etwas bringe; selbst wenn ich sage, dass mein neues Programm viel besser sei und ich das alte auf Tour gar nicht mehr spiele. Das ist ein riesiger Unterschied.

Wird Ihre rote Handtasche zum Sammeln von Spenden in Monheim dabei sein?

Trepper Die Handtasche ist immer mit auf der Bühne. Die gehört einfach dazu. Ob ich mit ihr Spenden sammle, das entscheide ich spontan.

Sie stammen aus Duisburg. Waren Sie eigentlich schon einmal in Monheim zu Gast?

TREPPER Nein, bisher noch nicht. Aber mein Bruder wohnt in Düsseldorf, daher ist mir der Ortsname ein Begriff. Ich bin sehr gespannt auf das Publikum.

DIE FRAGEN STELLTE MARCO MAINZ

(RP)
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