Rp-Serie Glaubensgemeinschaften (4) "Der einzige Weg zu Gott führt über Jesus"

Langenfeld · Die freie evangelische Gemeinde ist über das apostolische Glaubensbekenntnis mit anderen Christen verbunden.

 Wolfgang Ortmann ist Pastor der Freien Evangelische Kirche Langenfeld. "Weil wir glauben, ohne unser Verdienst allein durch das Vertrauen auf Jesus Christus vor Gott bestehen zu können."

Wolfgang Ortmann ist Pastor der Freien Evangelische Kirche Langenfeld. "Weil wir glauben, ohne unser Verdienst allein durch das Vertrauen auf Jesus Christus vor Gott bestehen zu können."

Foto: RALPH MATZERATH

LANGENFELD Der rot-orangefarbene Kirchenbau ist bewusst schlicht gehalten. "Form und Materialien ermöglichten eine einfache, aber sakrale Gestaltung", sagt Pastor Wolfgang Ortmann (60). Vor sechs Jahren wurde die neue Hallenkirche an der Poststraße 33 eingeweiht. Zum Gelände gehören auch ein Bungalow und zwei Hallen, eine für Spiele sowie eine Jugendhalle.

"Grundlage für unseren Glauben sind die Bibel und das Evangelium, also die frohe Botschaft von Jesus", so erklärt Ortmann. "Für uns führt der einzige Weg zu Gott über Jesus Christus. Er öffnet uns den Blick auf Gott und macht uns den Glauben an Gott möglich." Über das apostolische Glaubensbekenntnis ist die Freie evangelische Gemeinde mit anderen Christen verbunden.

Von der evangelischen Gemeinde unterscheidet sie sich theologisch durch die "Taufe der Glaubenden": "Wir taufen Menschen auf ihr persönliches Bekenntnis zu Jesus hin", sagt Ortmann, "das heißt, sie müssen ein Alter haben, in dem sie das verstehen können." Im Biblischen Unterricht werden die Zwölf- bis 14-Jährigen darauf vorbereitet.

"Frei sind wir, weil wir von Gott angenommen sind", sagt Ortmann. Dazu gehört die Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen, einschließlich der Befreiung von der Kirchensteuer. "Der Bau der Kirche, das Gemeindeleben, das Gehalt des Pastors: Alles wird aus Spenden der Mitglieder und der Freunde unserer Gemeinde finanziert", erläutert Ortmann. "Weil wir glauben, ohne unser Verdienst allein durch das Vertrauen auf Jesus Christus vor Gott bestehen zu können, und weil die Bibel für uns als Wort Gottes Maßstab für unser Leben und unsere Lehre ist, sind wir evangelisch."

Im Mittelpunkt des Gemeindelebens stehen die Sonntagsgottesdienste. Fünfmal im Jahr ist "18zehn", ein Gottesdienst sonntags um 18.10 Uhr, mit neuen und überraschenden Elementen wie Spielsequenzen oder Videoeinspielungen und im Anschluss einem Imbiss. Vorbereitet wird er von sechs Personen. Zweimal pro Woche ist Jugendtreff. Daneben bietet der Seniorenkreis einmal im Monat im Wechsel das "Themen-Café" zu aktuellen Themen und das "Café Begegnung" als Gesprächskreis an. Dahinter steht ein "beziehungsorientiertes Kleingruppenkonzept", so Ortmann: Es geht darum, andere Mitglieder in kleineren Gruppen zu Hause zu treffen, um den persönlichen Kontakt zu pflegen und Impulse im Glauben zu gewinnen. Weitere zentrale Elemente sind Kindergottesdienste und die Arbeit für Jugendliche.

Höchstes Organ ist die Gemeindemitgliederversammlung, die aus den etwa 100 Mitgliedern besteht. Sie trifft alle wichtigen Entscheidungen für die Gemeinschaft. Geleitet wird die Gemeinde von einem Ältestenkreis, in den vier Personen gewählt werden, zu denen der Pastor gehört. Der Ältestenkreis verantwortet die geistliche und inhaltliche Richtung der Gemeinde. Im Bereichsleiterkreis klären die Leiter der Arbeitsbereiche organisatorische und praktische Fragen.

Charakteristisch sei der "Zusammenhalt unter den Mitgliedern aufgrund einer persönlichen Glaubensüberzeugung, verbunden mit einer großen Weltoffenheit in unserer Langenfelder Gemeinde", sagt Helmut König vom Ältestenkreis. "Auch folgen wir nicht so streng einem liturgischen Konzept. Das spiegelt sich in unseren Gottesdiensten, besonders in den 18zehn-Gottesdiensten." Das Feedback von Besuchern sieht er als Bestätigung: "Sie sagen immer wieder: ,Ich fühle mich angesprochen und angenommen.'"

(dgn)
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