Langenfeld/Monheim Deshalb sind wir gerne Bufdis

Langenfeld/Monheim · Chelsea Darku und Iris Müller engagieren sich im sozialen Bereich bei den Maltesern und bei der Arbeiterwohlfahrt.

 Chelsea Darku arbeitet als Erste-Hilfe-Ausbilderin, in der Notfallseelsorge oder sie verrichtet Sanitätsdienste bei Sportfesten für den MHD in Langenfeld.

Chelsea Darku arbeitet als Erste-Hilfe-Ausbilderin, in der Notfallseelsorge oder sie verrichtet Sanitätsdienste bei Sportfesten für den MHD in Langenfeld.

Foto: RALPH MATZERATH

Im Sommer 2015 machte Chelsea Darku das Abitur am Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), im Wintersemester 2016 beginnt die 19-jährige Langenfelderin ihr Jura-Studium. Aktuell arbeitet sie beim Malteser-Hilfsdienst (MHD), mal als Erste-Hilfe-Ausbilderin, mal in der Notfallseelsorge, oder sie verrichtet Sanitätsdienste bei Sportfesten und anderen Großveranstaltungen. "Ich wollte nicht sofort studieren", begründet sie ihre Bewerbung bei den Maltesern als "Bundesfreiwillige". Malteser-Chef Nitz ist voll des Lobes über ihren Einsatz, dem eine dreimonatige Ausbildung als Rettungshelferin vorausgegangen war. Darku selbst fühlt sich nach den Monaten im Bundesfreiwilligendienst "selbstbewusster", sie kann besser organisieren, und sie ist "bereit, Verantwortung zu übernehmen". Fähigkeiten, die ihr im Studium und im weiteren Leben sicher helfen werden.

Wer nach der Schule nicht sofort ins Studium oder Berufsleben will, oder sich im Ruhestand noch nützlich machen möchte, für den bieten Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zahlreiche Möglichkeiten. BFD und FSJ ähneln sich in den Einsatzbereichen, von Kinder-und Jugendhilfe, Alten- oder Gesundheitspflege über Sport oder Denkmalpflege bis zum Natur-und Umweltschutz. Auch bei Vorbildung (Schulabschluss), Vergütung, Urlaubsanspruch, Beschäftigungsdauer und Versicherungssituation gibt es fast keine Unterschiede.

 Iris Müller begleitet Bewohner des Karl-Schröder-Hauses zum Arzt oder macht für sie Besorgungen.

Iris Müller begleitet Bewohner des Karl-Schröder-Hauses zum Arzt oder macht für sie Besorgungen.

Foto: Matzerath Ralph

Aber, während der FSJler höchstens 27 Jahre alt sein darf und Vollzeit arbeiten muss, genügen bei lebensälteren Menschen wie Iris Müller 20 Stunden wöchentlich. Die 62-jährige Richratherin arbeitet seit November 2015 mit 30 Wochenstunden als BFD-Kraft im Karl-Schröder-Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) am Freizeitpark.

"Mehr zufällig" ist sie auf die Idee gekommen, eine alte Schulfreundin entpuppte sich als "Amtsvorgängerin", die ihr die Aufgabe schmackhaft machte. Müller ist "gerne mit Menschen zusammen", und "zu Hause war ich nicht ausgelastet". Nach einigen Schnuppertagen fand sie aus der Fülle der möglichen Tätigkeiten, "ihre" Aufgaben, "eine maßgeschneiderte Kombination aus notwendigen Arztbegleitungen "mit dem Dienstwagen", Einkäufen für bettlägerige Bewohner und Mitarbeit in der Verwaltung, beschreibt Manja Sunkel, Heimleiterin, das Tätigkeitsfeld von Frau Müller seit Januar 2015.

Für Sunkel sind BFD- oder FSJler gleichermaßen begehrt. "Wir können im September insgesamt vier Stellen besetzten", motiviert sie mögliche Bewerber. Gerade Lebensältere sind aus ihrer Sicht eine Chance. "Gute Geister wie Iris Müller mit ihrer Lebenserfahrung helfen mit Ruhe und Gelassenheit oft auch den im Alltag gestressten Mitarbeiterinnen." Fürs FSJ gibt es generell offenbar genügend Bewerbungen, BFDler dagegen werden dringend gesucht. Hier ist demnach auch die Chance für Interessierte größer, eine inhaltlich und örtlich passende Lieblingsstelle zu finden.

(mmo)
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