Monheim Die Front gegen Bau-Pläne am Wäldchen wächst

Monheim · Stadt will dort nicht nur eine Kita, sondern auch 20 bis 50 Wohnungen bauen. Alle Fraktionen außer Peto sind dagegen.

"Peto und Zimmermann wollen das Wäldchen am MonaMare abholzen. Leute, wehrt euch. Rettet das Wäldchen!" Mit diesem Internet-Aufruf will Werner Goller (SPD) die Bewohner des Berliner Viertels mobilisieren, sich den Plänen der Stadt zu widersetzen, das Wäldchen nicht nur mit einer neuen Kita, sondern mit 20 bis 50 Wohneinheiten zu überplanen. Eine entsprechende Änderung des Bebauungsplanes "Kurt-Schumacher-Straße" hatte die Verwaltung dem Planungsausschuss für den Aufstellungsbeschluss vorgelegt. Danach soll das 1,1 Hektar großen Wäldchen, das in den 70er Jahren mit Fördermitteln angelegt worden war, nahezu vollständig abgeholzt werden, um zwei- bis dreigeschossigen Stadtvillen (Variante 1) oder Reihenhäusern (Variante 2) zu weichen. Lucas Risse (Peto) habe bei einer Begehung festgestellt, dass das Areal völlig vermüllt sei und daraus geschlossen, dass die Bewohner es nicht zu Erholungszwecken nutzten, berichtet Stadtplaner Thomas Waters. Bürgermeister Daniel Zimmermann habe betont, dass diese Vermüllung auch im Mängelmelder nie angemahnt werde.

"Wir sind empört", sagt Goller und erinnert daran, dass Peto ihren Antrag von 2011, das Wäldchen als Bauland freizugeben, gegen die ablehnende Mehrheit im Rat zurückziehen musste. Jetzt nutze Peto die geänderten Mehrheitsverhältnisse, um diese Pläne durchzudrücken. "Damals haben wir einstimmig beschlossen, dass die Grünfläche regelmäßig gepflegt werden solle", so Goller. Das sei offenbar nicht geschehen. "Dass jetzt dieses Versagen der Verwaltung als Begründung für den geplanten Kahlschlag herangezogen wird, ist schon heftig. Ich bin auf 180".

Den Antrag seiner Fraktion, zusätzlich mit einer Variante in die Bürgerbeteiligung zu gehen, die nur den Kita-Neubau beinhaltet, sei aus Reihen der Peto mit der Begründung abgelehnt worden, dass die Bürger sicher für diesen Vorschlag votieren würden, berichtet Markus Gronauer (CDU). Insgesamt könne er diese Logik nicht nachvollziehen. "Schon nach der Baumschutzsatzung müssten da einige Bäume erhalten werden", sagt Manfred Poell (Grüne). Die ursprünglich vom Bürgermeister beworbene Kombination von Kita und Wald habe ihm eingeleuchtet, aber seine Fraktion sei gegen eine zusätzliche Wohnbebauung. Auch sei zwar die zeitliche Zweckbindung der Fördermittel abgelaufen, aber der damalige Grund dafür - eine Grünfläche zu erhalten - sei ja nicht schlechter geworden.

(RP)
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