Langenfeld Die Geschichte von Dachdecker Süren

Langenfeld · Der Langenfelder Betrieb des gebürtigen Türken feiert sein 25-jähriges Jubiläum.

 "Ein überzeugter Richrather": Dachdeckermeister Abbas Süren vor seinem Betrieb an der Industriestraße.

"Ein überzeugter Richrather": Dachdeckermeister Abbas Süren vor seinem Betrieb an der Industriestraße.

Foto: mmo

Seit wenigen Tagen hängt der Silberne Meisterbrief im Büro von Abbas Süren. Vor 25 Jahren machte sich der gebürtige Türke mit seinem Dachdeckerbetrieb selbstständig. Heute arbeiten 13 Mitarbeiter und drei Auszubildende in der seit 1999 an der Industriestraße ansässigen Firma.

Das Leben des 55-jährigen Handwerkers ist ein Beweis für gelungene Integration. Abbas kam mit zwei Jahren nach Langenfeld, wo sein Vater als Gastarbeiter lebte. Kindergarten, Schule, Berufsschule, Meisterschule waren seine Stationen. "In der Berufsschule war ich der erste Türke als Dachdecker-Geselle", erzählt er. Ein Freund, der in den Ferien im familieneigenen Dachdeckerbetrieb jobbte, weckte sein Interesse an diesem Beruf.

Vor 35 Jahren begann Süren die Ausbildung als Lehrling bei Drössert. Schon 1994 fanden seine kreativen Arbeiten in Fachzeitschriften Anerkennung. Ende der 90er Jahre entschied er sich zum Kauf eines Grundstücks im Gewerbegebiet. Sein Betrieb war einer der ersten Bauten an der Industriestraße. Ein paar Jahre später entstand dort auch das Heim für seine Familie.

Bis heute ist Abbas Süren die Begeisterung für Herausforderungen geblieben. "Konstruktionen aus Zink und Schiefer reizen mich besonders, 08/15-Aufträge finde ich nicht so spannend", sagt er. Zu seiner Vita passt es, dass seine Mitarbeiter aus fünf Nationen stammen.

Seine Homepage zeigt mit vielen Referenzen die Bandbreite der Leistungen, "die der Kunde heute aus einer Hand erwartet".

Es geht neben dem klassischen Dachdecken zum Beispiel um Zimmererarbeiten, Einbau von Dachgauben, Fassaden aus Schiefer, Metall, Klempnertätigkeiten oder auch Abdichtungen und Gerüstbau. Auf die Dächer klettert der überzeugte Richrather heute seltener. Er besucht die Baustellen, erstellt Angebote und hält Kontakt zu Lieferanten und Kunden. In echten Notfällen ist er allerdings der erste Ansprechpartner und kümmert sich. "Wenn nachts bei einem Sturm ein Dach undicht wird, rufe ich nicht erst meine Mitarbeiter."

Seine Kunden kommen aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern, oftmals in der zweiten oder dritten Generation. "Wenn der Vater mit mir zufrieden war, werde ich auch vom Sohn beauftragt - oder vom Nachbarn oder Kollegen. Mund-zu-Mund-Propaganda ist durch nichts zu ersetzen", sagt Süren. Natürlich präsentiert er sich auch selbst, etwa bei der BOB-Ausbildungstour. Süren kooperiert bei Praktikumsstellen mit den örtlichen Schulen, auch weil er künftige Mitarbeiter sucht.

(RP)
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