Kreis Mettmann Die Getreideernte ist in vollem Gange
Kreis Mettmann · Hohe Temperaturen haben Abreife beschleunigt. Es war im Vorfeld zu trocken.
In diesem Monat startet im Rheinland die Gerstenernte, teilt Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, mit. Aus Gerste wird Malzkaffee, Bier, Brot, Futter und vieles mehr gemacht.
Das aktuelle Anbaujahr brachte einige Besonderheiten. "Der März war ungewöhnlich warm und führte gegenüber Normaljahren zu einem Wachstumsvorsprung von mehr als einer Woche. Mitte April versetzte der Frost die Gerste in Kältestress", berichtet der Kreisbauer.
Der Entwicklungsvorsprung sei wieder verloren gegangen. Aufgrund der insgesamt sehr knappen Niederschläge sei der Krankheitsdruck gering und Einsparungen im Bereich der Fungizide möglich gewesen. Auf den leichten Böden im Rheinland sei seit einigen Wochen bei der Gerste Trockenstress zu erkennen.
"Auch auf den besseren Böden im südlichen Rheinland (Köln-Aachener Bucht) war die Wasserversorgung der Bestände äußerst knapp. Im Mai und Juni hat es nur rund 70 Prozent des üblichen Niederschlages gegeben", sagt Dahlmann. Die hohen Temperaturen der letzten Wochen hätten die weitere Abreife beschleunigt und zu einer Art Notreife geführt. Die Bauern sind deshalb mit Blick auf alle anderen Kulturen froh über die jüngsten Sommerregen. "Ob die Regenmengen ausreichen werden, bleibt abzuwarten", sagt Dahlmann. Beim Anbau von Gerste wird zwischen Winter- und Sommergerste unterschieden, wobei Wintergerste in Deutschland bedeutender ist. Wintergerste wird von Mitte September bis Anfang Oktober ausgesät. Sommergerste wird im Frühjahr von Ende Februar bis Anfang April gesät. Die Ernte erfolgt im Juli/August. Gerste wird in erster Linie als Futtermittel verwendet. Bekannt ist Gerste auch als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Malz für Brauereien. Hierbei kommt überwiegend Sommergerste zum Einsatz, die sich durch einen Proteingehalt von maximal 11,5 Prozent auszeichnet.