Monheim Die Monheimer Jusos sind wieder da

Monheim · Peto belebt das Geschäft: Nach der JU will auch der SPD-Nachwuchs für mehr Konkurrenz im Polit-Wettbewerb sorgen.

Monheim: Die Monheimer Jusos sind wieder da
Foto: SPD

Jugend und Politik - diese Begriffsverbindung scheint in Monheim seit dem Aufschwung der Peto belegt zu sein. Zumal die Nachwuchsorganisationen der etablierten Parteien einen Mitgliederschwund verzeichneten. Wie die Junge Union (JU) der CDU mit der im Mai zur Vorsitzenden gewählten Studentin Michelle Holz wollen jetzt auch die Jungsozialisten (Jusos) der SPD politisch interessierte Heranwachsende auf ihre Seite ziehen. Michael Heinen ist jetzt Juso-Ortsvorsitzender, Pascal Hartmann und Mert Alak sind seine Stellvertreter. Alle drei sind angehende Abiturienten der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

Die Blutauffrischung ist bei der in die Jahre gekommenen Monheimer SPD dringend nötig, sagt der Ortsvorsitzende Dr. Norbert Friedrich (66). Die Zeiten, in denen Monheim eine sozialdemokratische Hochburg war und die Jusos etwa 40 Mitglieder hatten, sind nur noch Erinnerung. "Griffige Themen wie der Nato-Doppelbeschluss weckten damals das Interesse junger Leute an der Politik, und viele von ihnen engagierten sich bei den Jusos - so wie ich selber." Doch das Interesse an einer Mitarbeit in der Nachwuchsorganisation habe zuletzt spürbar nachgelassen. Als Friedrich vor knapp einem Jahr sein Amt antrat, waren von rund 270 Sozialdemokraten in Monheim zwei Drittel älter als 60 Jahre - und die Jusos ließen sich an einer Hand abzählen. "Wir brauchen junge und engagierte Leute, die von uns auch möglichst schnell nach vorne gebracht werden können", gab Friedrich die Devise aus. "Eine meiner wesentlichen Aufgaben wird es sein, mich selbst überflüssig zu machen." So weit ist es ein Jahr später zwar noch nicht, aber die Zahl von jetzt 15 Jusos sei immerhin ein guter Neuanfang. Das Durchschnittsalter liegt nach Angaben von Michael Heinen bei etwa 18 Jahren. "Dennoch können wir weiter Verstärkung gebrauchen und freuen uns über jeden Neuzugang. Jedes Juso-Mitglied hat gleiches Mitspracherecht und jede Meinung wird gerne gehört, denn nur gemeinsam sind wir stark!"

Seit dem Neuanfang haben die Jungsozialisten Ausflüge zu Land- und Bundestag unternommen, dort auch mit Abgeordneten gesprochen. Politisch aktiv waren sie laut Heinen etwa bei der Unterschriftenaktion für den Erhalt der Notfallpraxis in Langenfeld. "Darüber hinaus ist uns aber auch das Miteinander sehr wichtig." Dieses wolle man etwa bei Grillabenden, Stammtischen oder Touren durch die Monheimer Altstadt pflegen.

Friedrich geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Monheimer SPD insgesamt die Talsohle durchschritten hat. "Tiefer ging ja nicht." In Anbetracht des wirtschaftlichen Aufschwungs der Stadt und gebührenfreier Kinderbetreuung biete die im Stadtrat dominierende Peto wenig Angriffsfläche, "zumal bei ihnen eine Sozialdemokratisierung festzustellen ist". Wo die SPD mit der Peto einig ist, da trage sie deren Beschlüsse auch mit. Bei anderen Themen wie etwa den Altstadtbäumen, vertrete man andere Positionen. "Nur zu ballern, weil man in der Opposition ist, macht keinen Sinn."

(mei)
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