Reusrath Die Schätze der Kirche nach außen tragen

Düsseldorf · Gutes Konzept

Die Martin-Luther-Kirche bot am "Tag des offenen Denkmals" ein interessantes Programm. 1985 wurde das evangelische Gebetshaus als Denkmal ausgezeichnet. Grund dafür war vor allem der große Orgelprospekt, der 1803 von der aufgelösten Kirche "Mariengarten" in Köln ersteigert wurde. RP-Mitarbeiter Dorian Audersch sprach mit Pfarrer Christof Bleckmann (44).

Herr Bleckmann, wo lag in diesem Jahr der Schwerpunkt?

Bleckmann Wir wollten in diesem Jahr ein Familienprogramm bieten, an dem Kinder und Erwachsene sich spielerisch dem Thema Denkmalschutz nähern konnten. Dabei gab es Einblicke in Bereiche der Kirche, die man sonst nicht zu sehen bekommt. So konnten die Besucher unter anderem den Kirchturm erklimmen und sich die Glockenanlage anschauen. Es war auch der Raum zwischen Dach und Kirchenschiff begehbar und das alte Pfarrhaus mit seinem alten Brunnen konnte besichtigt werden.

Warum machen sie mit?

Bleckmann Wir sind seit genau zehn Jahren mit dabei. Es ist eine schöne Gelegenheit, die Schätze der Kirche der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das ganze Jahr über steht bei uns mit vielen verschiedenen Aktionen stets der Mensch im Mittelpunkt. Deswegen finde ich es wichtig, an einem Tag im Jahr auch das Gebäude und dessen Geschichte in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist auch für die Entwicklung eines gewissen Heimatgefühls wichtig.

Inwiefern?

Bleckmann Zunächst ist Denkmalschutz ein staatliches Engagement, aber es liegt auch im Interesse der Kirchen. Bei den Gottes- und Pfarrhäusern gibt es eine Fülle von Denkmälern, die auch für das Ansehen der jeweiligen Orte wichtige Bauten sind. Die Kirchen haben oft einen Symbolcharakter und die Bürger identifizieren sich mit den alten Gebäuden. Ein weiterer Grund, warum wir uns beteiligen ist, dass wir die Leistung der Erbauer würdigen wollen.

Der Tag des offenen Denkmals auf Haus Bürgel war mehr als eine einfache Führung durch ein römisches Museum mit Stellwänden und Vitrinen voller Fundstücke. Die vielen Angebote zum mitmachen und entdecken boten den Besuchern die Möglichkeit, Geschichte ein Stück weit selbst zu erleben und sich auf die Spuren des alltäglichen Lebens in der Spätantike zu begeben. Das kommt vor allem bei den Kindern gut an und weckt das Interesse für historische Zusammenhänge. Und wer von der einen Epoche in die nächste reisen wollte, konnte danach noch den Mittelaltermarkt im Marienburgpark besuchen. Der war zwar nicht teil des Denkmal-Tags, aber dennoch eine schöne Erweiterung des Wochenend-Programms in Monheim.

(RP)
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