Frank Noack "Die Stadt hat den Fokus scheinbar falsch gesetzt"

Langenfeld · In der Stadt fehlen Plätze im Offenen Ganztag. 1100 Kinder haben einen Platz, 2100 Schüler gibt es.

 Frank Noack ist Fraktions-Chef der FDP. Er beobachtet die Entwicklung an Schulen und Kindertageseinrichtungen aufmerksam.

Frank Noack ist Fraktions-Chef der FDP. Er beobachtet die Entwicklung an Schulen und Kindertageseinrichtungen aufmerksam.

Foto: Ralph matzerath

langenfeld Der FDP-Politiker Frank Noack ist Mitglied im Schulausschuss. Er hat die Diskussion um die Ogata-Plätze verfolgt und einen eng gefassten SPD-Antrag aufgegriffen, in dem die Situation einer Ogata verbessert werden sollte. Er formulierte einen Prüfantrag, der die Situation an allen Langenfelder Standorten klären soll. Dieser wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Hat die Stadt Langenfeld beim Ausbau der Ogata-Plätze schlicht gepennt?

Noack Das würde ich so nicht sagen. Es hat eine Entwicklung gegeben, wo mehr Plätze im Offenen Ganztag nachgefragt wurden. Als dies offenkundig wurde, hat die Stadt den Fokus scheinbar falsch gesetzt. Sie war mit dem Bau der neuen Gesamtschule beschäftigt. Dieser hatte eine höhere Priorität.

Was muss jetzt geschehen, um die Situation zu verbessern?

noack Es ist gut, dass das Thema Ogata durch den Antrag der SPD in den Ausschuss gekommen ist. Dadurch wurde die Situation an einem Standort deutlich. Durch den Prüfauftrag werden jetzt alle Standorte untersucht. Jetzt ist es höchste Zeit, eine Bestandsaufnahme zu machen und herauszufinden, wo die Not am größten ist. Dabei müssen wir die Schulleitungen mit einbeziehen.

Warum haben diese nicht schon früher Alarm geschlagen?

Noack Ich weiss von Schulleitungen, die auf die Missstände bei der Versorgung der Grundschulkinder aufmerksam gemacht haben. Sie sind im Gespräch mit der Verwaltung. Denn einen Ganztag in einem leeren Klassenraum abzuhalten, ist wenig zielführend.

Jetzt liegt das Thema auf dem Tisch. An- und Umbauten könnten die Folge der Untersuchung sein. Das wird vermutlich teuer.

Noack Wir wollen den offenen Ganztag. Und wenn es teuer wird, dann ist das so. Aber wenn ich als Stadt ein funktionierendes Umfeld für Familien herstellen möchte, muss ich Kindertagesstättenplätze und Plätze in den Offenen Ganztagsschulen anbieten.

Bei den Kitas rüstet die Stadt jetzt kräftig auf. Sie baut eine weitere große Kita und hat sich bei der Politik das Okay für zwei zusätzliche Bauprojekte geholt. Kommt das auch fast schon zu spät?

Noack So hart würde ich das nicht formulieren. Denn an dieser Stelle hat die Stadt ja bereits reagiert. Doch auch hier hat sie die Signale nicht rechtzeitig wahrgenommen. Damit, dass etwa die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren so groß sein würde, hat bei der Verwaltung offenbar niemand gerechnet. Dabei entspricht dies dem Trend der Zeit.

HEIKE SCHOOG STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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