Langenfeld/Monheim Diese Betriebe suchen noch Auszubildende

Langenfeld/Monheim · Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen. Trotzdem suchen Handwerks- und IHK-Betriebe auch weiterhin nach Lehrlingen.

 Manfred Jung, Bäcker- und Konditormeister aus Richrath mit Filialen auch in Hilden und Monheim: "Wir haben noch eine Lehrstelle für den Beruf des Bäckers frei. Wer im Wortsinne gerne hand-werklich arbeitet, früh aufsteht und freie Nachmittage schätzt, ist bei uns richtig. Die Möglichkeiten, als Bäcker zu arbeiten, sind vielfältig: Backstube, Kreuzschifffahrt, Lebensmittel-Industrie - alles ist drin."

Manfred Jung, Bäcker- und Konditormeister aus Richrath mit Filialen auch in Hilden und Monheim: "Wir haben noch eine Lehrstelle für den Beruf des Bäckers frei. Wer im Wortsinne gerne hand-werklich arbeitet, früh aufsteht und freie Nachmittage schätzt, ist bei uns richtig. Die Möglichkeiten, als Bäcker zu arbeiten, sind vielfältig: Backstube, Kreuzschifffahrt, Lebensmittel-Industrie - alles ist drin."

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Für viele junge Menschen hat am Freitag ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Als Lehrlinge im Handwerk, in der Gastronomie oder im Büro steigen sie jetzt voll ins Berufsleben ein. Weitere werden am 1. September in ihre Ausbildung starten. Doch auch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres sind noch viele Stellen in Düsseldorf und im Kreis Mettmann offen. Das Handwerk meldet mindestens 100 noch vakante Ausbildungsstellen, die IHK 250. Wahrscheinlich gibt es aber noch viel mehr freie Plätze.

Grund für die vielen unbesetzten Lehrstellen: Der Markt in der Region Düsseldorf ist sehr viel größer als die Anzahl der Bewerber. "Auf eine Lehrstelle im Handwerk kommen hier im Schnitt nur 0,5 Bewerber. Im Ruhrgebiet sieht das ganz anders aus", sagt Christian Henke, Geschäftsführer der Berufsbildung der Handwerkskammer. Die Landeshauptstadt und die meisten ihrer Nachbarkommunen seien sehr wirtschaftsstark, weshalb es sich auch viele Betriebe finanziell leisten könnten, auszubilden. Frei sind im Handwerk fast noch überall Stellen. Am beliebtesten seien noch immer Berufe wie der KFZ-Mechatroniker oder der Friseur. Lebensmittelbetriebe wie etwa Metzgereien hätten hingegen Schwierigkeiten, Azubis zu finden.

 Michael Will, Prokurist bei der Seidel Stahlrohr GmbH in Monheim: "Wir sind ein familiengeführtes, international operierendes Unternehmen, das Stahlrohre veredelt für Abnehmer bis hin nach China und in den USA. Eine Lehrstelle für Abiturienten oder Studienabbrecher (Groß- und Außenhandels-Kfm./Kff.) ist noch frei. Bei uns wird in familiärer Atmosphäre hochmotiviert gearbeitet."

Michael Will, Prokurist bei der Seidel Stahlrohr GmbH in Monheim: "Wir sind ein familiengeführtes, international operierendes Unternehmen, das Stahlrohre veredelt für Abnehmer bis hin nach China und in den USA. Eine Lehrstelle für Abiturienten oder Studienabbrecher (Groß- und Außenhandels-Kfm./Kff.) ist noch frei. Bei uns wird in familiärer Atmosphäre hochmotiviert gearbeitet."

Foto: rm-

Ähnlich sieht es bei den Berufen der Industrie- und Handelskammer (IHK) aus. "Bei uns ist auch vieles noch nicht besetzt, das liegt aber auch oft daran, dass die Unternehmen viel zu anspruchsvoll sind. Da versuchen wir jetzt zu vermitteln", sagt Berufsbildungs-Chef Norbert Woehlke. Kammern und Arbeitsagentur wollen noch bis September intensiv daran arbeiten, so viele Lehrstellen wie möglich zu vermitteln.

Für den Mettmanner Südkreis ist der Langenfelder Verein BOBplus eine wichtige Hilfe. Dieser ist aus der jährlichen Berufsorientierungsbörse BOB hervorgegangen - auf Initiative des Unternehmers und CDU-Mittelstandspolitikers Hans-Dieter Clauser. Nicht nur bei der Messe alljährlich im Mai in der Langenfelder Stadthalle, sondern inzwischen das ganze Jahr über versuchen BOBplus-Chef Clauser und seine Mitstreiter Arbeitgeber und Nachwuchs zusammenzubringen, beide Seiten so zu beraten, dass in möglichst vielen Fällen "Pott auf Deckel" passt. "Bei rund 350 Ausbildungsberufen ist das Dickicht einfach zu groß, als dass Arbeitgeber und geeignete Bewerber immer problemlos zueinander finden", erklärt sich Clauser den Umstand, dass auch zu Beginn eines Ausbildungsjahres oft überraschend viele junge Leute ohne Lehrstelle und Betriebe ohne Azubi dastehen - trotz Nachwuchsknappheit in Deutschland.

 Andreas Hagemann, NeanderDiakonie: "Wir suchen für die Altenpflege im Wichernheim in Ratingen-Homberg noch einen Auszubildenden. Der Bewerber sollte mindestens einen Hauptschulabschluss haben." Bei der dreijährigen Ausbildung mit abschließendem Staatsexamen lernt man, wie pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützt werden können.

Andreas Hagemann, NeanderDiakonie: "Wir suchen für die Altenpflege im Wichernheim in Ratingen-Homberg noch einen Auszubildenden. Der Bewerber sollte mindestens einen Hauptschulabschluss haben." Bei der dreijährigen Ausbildung mit abschließendem Staatsexamen lernt man, wie pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützt werden können.

Foto: Blazy

Hinzu kämen individuelle Schwierigkeiten: "Es sind nicht immer alle jungen Leute so mobil, wie sie sein müssten, um etwa einen Ausbildungsplatz außerhalb ihrer eigenen strukturschwachen Region zu finden", weiß der BOBplus-Vorsitzende. Umgekehrt müsse sicher auch mancher Betrieb beweglicher werden: "Man sollte es schon mal auch mit Bewerbern versuchen, die vielleicht den eigenen Ansprüchen nicht ganz entsprechen, die sich aber im Laufe der Ausbildung als sehr geeignet entpuppen können."

 Bei der Firma für Heizung und Sanitär Martin Preuß in Mettmann wird in diesem Sommer noch ein dritter Lehrling gesucht. Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss, die Noten in Mathe sollten einigermaßen gut sein. Entscheidend ist für Maximilian Preuß (Mitte), dass ein potenzieller Lehrling vorher ein Praktikum bei ihm gemacht hat, um sicherzugehen, dass er auch geeignet ist.

Bei der Firma für Heizung und Sanitär Martin Preuß in Mettmann wird in diesem Sommer noch ein dritter Lehrling gesucht. Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss, die Noten in Mathe sollten einigermaßen gut sein. Entscheidend ist für Maximilian Preuß (Mitte), dass ein potenzieller Lehrling vorher ein Praktikum bei ihm gemacht hat, um sicherzugehen, dass er auch geeignet ist.

Foto: Janicki

Clauser will sein Netzwerk jetzt noch intensiver für den Informationsaustausch nutzen. "Wir haben inzwischen etwa 3000 Unternehmen in unserer Datenbank und planen, einen Newsletter aufzulegen. Auch der könnte bei der Suche nach Nachwuchskräften helfen." Auf der Bewerberseite ist es nach Clausers Überzeugung wichtig, die Eltern bei der Berufsorientierung und Lehrstellensuche mit einzubeziehen. "Deshalb werden wir im kommenden Jahr ein Elternseminar veranstalten, in dem die Mütter und Väter erfahren können, wie sie ihren Kindern helfen können, den für sie richtigen Beruf zu finden."

(RP)
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