ANZEIGE RP-Serie: Meine Ausbildung (8) Dieser Arbeitsplatz wartet auf dich
Langenfeld · Der Monheim-Baumberger Bauer Robert Bossmann bietet auf dem Neuverser Hof mit seinen Erdbeer- und Spargelfeldern eine Lehrstelle an.
monheim So sieht ein Wunschberuf aus: "Ich bin gerne draußen in der Natur, interessiere mich für die Pflanzenproduktion und der Umgang mit den großen Maschinen macht mir Spaß." Steffen Printz (24) schließt in diesen Tagen seine Ausbildung bei dem auf Erdbeeren und Spargel spezialisierten Bauern Robert Bossmann (46) ab, hat damit eine weitere Etappe auf dem Weg zu seinem Berufsziel zurückgelegt. "Ich möchte selbständiger Landwirt werden", sagt der 24-Jährige. Und zwar auf dem elterlichen Hof in Ratingen-Homberg.
Nach dem Fachabitur hatte Printz sich bereits zum Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik ausbilden lassen. Danach ging er ab August 2013 jeweils für ein Jahr auf dem staatlichen Versuchsgut in Kleve (Tierproduktion mit Aufzucht) und bei Robert Bossmann in Monheim-Baumberg in die landwirtschaftliche Lehre. Und in Köln-Auweiler qualifiziert sich Printz ab kommender Woche zwei Jahre lang weiter zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt.
Der Ausbildungsplatz am Neuverser Hof wird damit frei. Sofern Bossmann einen geeigneten Bewerber findet, kann der "sofort oder auch erst ab September beginnen".
Für welchen Lehrberuf wird ein Auszubildender gesucht? "Landwirt ist ein normaler Ausbildungsberuf", sagt Bossmann, in dessen Betrieb drei Festangestellte und eine 450-Euro-Kraft arbeiten. Die landwirtschaftliche Ausbildung schließt mit der Gesellenprüfung. Mit diesem Abschluss ist eine Anstellung als Fachkraft möglich. Viele Gesellen qualifizieren sich indes nach Bossmanns Angaben danach weiter zum Meister oder staatlich geprüften Landwirt, beziehungsweise schließen ein Studium an. Für Haupt- und Realschulabsolventen dauert die Ausbildung drei, für (Fach-)Abiturienten verkürzt sie sich auf zwei Jahre.
Was wird von den Bewerbern erwartet? Laut Bossmann sollen sie mindestens 18 Jahre alt sein und den Führerschein besitzen. Landwirtschaftliche Vorkenntnisse seien vorteilhaft, aber nicht zwingend nötig. "Sie sollten körperlich fit, motiviert und aufgeschlossen sein, sich auch trauen, mit dem Traktor und den großen Maschinen zu fahren." Zudem müssen die jungen Leute Mathematik beherrschen, vor allem Prozentrechnung und Dreisatz.
Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab? "Am besten rufen Interessierte direkt bei mir an", sagt Bossmann. Neben Lebenslauf und den üblichen Bewerbungsunterlagen sei ihm das Vorstellungsgespräch wichtig. "Der persönliche Eindruck ist mir wichtig. Allein vom Zeugnis her lässt sich nicht sagen, ob jemand geeignet ist."
Wie läuft die Ausbildung ab? "Der Auszubildende wird in die Arbeit auf den Spargel- und Erdbeerfeldern unterwiesen und soll dann möglichst selbständig arbeiten", sagt Bossmann. Dazu gehöre auch, ihn frühzeitig an die großen Maschinen zum Pflügen, für die Aussaat und den Pflanzenschutz heranzuführen. "Man kann hier wirklich von Anfang an sehr selbständig arbeiten", bestätigt Steffen Printz. Da zur landwirtschaftlichen Ausbildung neben der Acker- und Pflanzenbau auch die von Bossmann nicht abgedeckte Tierhaltung gehört, bleiben die Azubis am Neuverser Hof nur ein Jahr lang. Um sich auch in der Tierhaltung, Milch- und Fleischproduktion zu qualifizieren müssen sie sich selber fürs zweite/dritte Ausbildungsjahr einen Bauernhof mit Viehzucht suchen.
Wie ist das Betriebsklima? Der Auszubildende arbeitet eigenständig, doch es geht auf dem Neuverser Hof familiär zu. Dazu gehört häufig ein gemeinsames Mittagessen.
Welche Laufbahn steht mir offen? Je nach Qualifikation beziehungsweise Weiterbildung (siehe oben) Selbständigkeit als Landwirt, Verwalter auf einem großen Gut oder als angestellte Fachkraft.