Monheim Discounter eröffnet im Rathaus-Center

Monheim · Gestern schlug die Stunde der Schnäppchenjäger, als Aldi-Süd seine neue Filiale eröffnete. Küchemaschine war der Renner

 Der neue Aldi-Filialleiter Jerome Fontaine (v.r) , Bürgermeister Daniel Zimmermann, Stephan Schnitzler (Phoenix Development), die Rossmann-Filialleiterin Salima Sabbab und die Regionalleiterin Jessica Jurk durchschneiden das symbolische rote Band.

Der neue Aldi-Filialleiter Jerome Fontaine (v.r) , Bürgermeister Daniel Zimmermann, Stephan Schnitzler (Phoenix Development), die Rossmann-Filialleiterin Salima Sabbab und die Regionalleiterin Jessica Jurk durchschneiden das symbolische rote Band.

Foto: Matzerath

Schon in der Tiefgarage des Rathauscenters bekommt man eine leise Ahnung, was sich um 8 Uhr morgens vor der neuen Aldi-Süd-Filiale abgespielt hat: Vier junge Frauen versuchen viele große Pappkartons mit dem Bild eines Entsafters in einen Kleinwagen zu zwängen. Das Multifunktions-Küchengerät für knapp 30 Euro war gestern der Renner. Kurz nach 8 war die erste Palette schon abgeräumt. Um 8.45 Uhr bestücken Mitarbeiterinnen die großen metallenen Verkaufsboxen gerade mit der sechsten Palette. Ayten T. aus Langenfeld hat drei solcher Geräte im Einkaufswagen: "Eine für mich, eine für meine Tochter und eine zum Verschenken. Wir türkischen Frauen kochen sehr viel, ja, wir sind sehr fleißig in der Küche", sagt sie lachend. "Wir mussten heute die Kunden richtig aufhalten, damit sie nicht die Glastüren durchbrechen", berichtet Filialleiter Jerome Fontaine. Neben der Küchenmaschine waren Wasserkocher, Fitnessuhren sowie Bade- und Handtücher die begehrtesten Objekte der Schnäppchenjäger.

In der neuen Filiale im Rathauscenter wird erstmals das neue Ladenkonzept von Aldi Süd umgesetzt. Helle Fliesen, ein neues Beleuchtungskonzept, Holzverkleidungen und ein edles Anthrazit sorgen für eine freundliche Atmosphäre - weg vom bisherigen steril-kühlen Lagerhallencharakter. Statt auf Paletten werden die Waren nun in Regalen dargeboten, wenn auch nach wie vor in Kisten verpackt. Lediglich Wein und Sekt werden nun Flasche an Flasche in den Regalen deponiert. Außerdem ist der Wein vom Eingang in den rückwärtigen Teil gerückt, ebenso wie das Obst und Gemüse. "Früher gab es deshalb ein Gedrängel mit den Leuten, die an der Kasse anstanden", erklärt Christoph Kienle, Leiter der Filialentwicklung. Demnächst soll es - in Anbetracht der vielen Single-Haushalte - auch Frischwaren als loses Stückgut geben. Die Leitungen für die Kundenwaagen liegen schon.

Neu ist auch die Snackbar, in der die Kunden Smoothies, Sandwiches, Salate und gekühlte Getränke fürs Mittagessen vorfinden. Ein Kaffeeautomat samt Sitzbank rundet das neue Konzept für ein entspannteres Einkaufen ab. Aldi Süd will mit dem Einzug ins Rathauscenter den allgemeinen Trend zur Urbanisierung nachvollziehen. "Die Kunden sind in der Innenstadt", so Kienle. Ohnehin seien die Flächenangebote in der Peripherie - auf der grünen Wiese - erschöpft.

"Wir haben jetzt den ersten wirklich großen Schritt in der Entwicklung des Centers vollzogen", sagt Stephan Schnitzler, Prokurist bei der Phoenix Development GmbH. "Mit Aldi und Rossmann haben wir nun zwei starke Frequenzbringer." Der Discounter biete eine gute Ergänzung zum benachbarten Edeka-Frischmarkt. Und Rossmann konnte nach dem Umzug nun auch Schreib- und Spielwaren in sein Sortiment aufnehmen.

Ralf Bönnemann vom Immobiliendienstleister CBRE erhofft sich von Aldi eine "Initialzündung für die erfolgreiche Ansprache neuer potenzieller Mieter", immerhin gebe es noch Leerstände, unter anderem die bisherige Rossmann-Fläche. Sie soll möglichst so bestückt werden, dass sie Kunden vom Busbahnhof ins Center zieht. Überdies sei man mit den Marktbeschickern des Wochenmarktes auf dem Eierplatz im Gespräch, um etwaige Angebotslücken zu füllen, die die Frequenz stärken könnten. Gastronomie sei ein Ansatzpunkt. "Das Center soll insgesamt an die sich stadtweit verändernde Kundenstruktur angepasst werden", so Bönnemann.

(RP)
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