Langenfeld Ein Tag rund um den Sportpartner Pferd

Langenfeld · Beim Landesjugendtag am 10. Oktober auf Gut Langfort können sich Kinder und Jugendliche ein vielfältiges Workshop-Programm zum Themas Pferd zusammenstellen - ganz ohne Prüfungsstress.

Das hat es an der Landesreitschule mit ihrem sonst eher leistungsbezogenen Lehrgangsangebot bisher nicht gegeben: Am Samstag, 10. Oktober, können sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Landesjugendtag mit vielen Aspekten des Themas Pferd beschäftigen - ganz ohne Prüfungsstress. Es geht beispielsweise um das Pferd als Motiv in der Fotografie oder beim Malen, ums Styling von Mähne und Schweif oder Krankheiten und 1. Hilfe beim Pferd sowie die richtige Fütterung. Die aktiven Reiter unter ihnen können sich mit Themen wie Bodenarbeit als Alternative zum tristen Trainingsalltag in der jetzt anbrechenden Hallenzeit befassen, mit der eigenen Fitness und Koordination und dem Mentaltraining für den trotz Lampenfieber hochkonzentrierten Auftritt beim Wettbewerb.

"Neu ist, dass sich die Teilnehmer ihr Programm aus unserem Workshop-Angebot selber zusammenstellen können", sagt Judith Ebbert vom PSVR (Pferdesportverband Rheinland). Der Verband hat die Hindernisstangen bewusst ganz nach unten gelegt, um die Landesreitschule als Einrichtung zu präsentieren, die jedermann offensteht. Das gilt nicht nur für den Preis von 20 Euro für das pralle Gesamtpaket, man muss auch nicht sein reiterliches Können nachweisen.

Im Mittelpunkt des Foto-Workshops der Düsseldorfer Fotografin Corina Schäfer steht die Frage, wie man die Beziehung zwischen Pferd und Mensch in Szene setzt. Dabei geht sie auf denkbare Posen, Perspektiven und Hintergründe sowie die Besonderheiten des Fluchttieres Pferd ein: "Ich kann ein Pferd ja nicht überall hinstellen, weil es durch Geräusche erschreckt werden kann. Die Kunst ist oft auch, einen aufmerksamen "Blick" (nach vorne gestellte Ohren) zu erzeugen, ohne dass es scheut." Je nach Ausbildungsstand der Teilnehmer hilft sie auch bei den Basics wie dem Umgang mit Iso, Blende und Zeit aus.

Die Sportwissenschaftlerin Barbara Hirsch wird ihr selbst entwickeltes "Equi-Egg" mit nach Langfort bringen, ein Trainingsgerät, mit dem Reiter den ausbalancierten Sitz üben können. "Ich lasse die Teilnehmer darauf stehen, knien und liegen, um spielerisch die Körperkoordination zu trainieren", sagt Hirsch. In ihrem Fitness-Seminar wird sie auch Dehn- und Kräftigungsübungen vermitteln, um durch eine verkürzte Brustmuskulatur erzeugten Haltungsschäden abzumildern.

Als eine Möglichkeit zum Aufwärmen oder um Abwechslung in den Trainingsalltag zu bringen, stellt Ute Schulze, die Stallmeisterin der Landesreitschule, die Bodenarbeit vor. "Ganz grundlegend geht es darum, wie man mit dem Pferd korrekt vom Boden aus umgeht, also wie man es aus der Box holt, anbindet, führt und - an einem bestimmten Punkt - anhalten und an der Hand traben lässt", erklärt sie. Das Fach sei breitgefächert und erstrecke sich bis zu Übungen zur Desensibilisierung, wenn beispielsweise mit dem Pferd geübt wird, über Plastikplanen und an Regenschirmen vorbei zu gehen, damit es diese potenziell Angst einflößenden Objekte gelassen hinnimmt. Bei ihrem Workshopseminar haben die Teilnehmer selber die Gelegenheit, dies mit den Schulpferden zu üben.

(RP)
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