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Monheim Ein Ur-Baumberger erzählt auch auf Platt

Monheim · Herbert Ahlemeyers Buch gewährt einen Einblick in das damalige Leben - und macht den Wandel der Zeiten greifbar.

 Das Buch "Lieder, Gedichte und Geschichten aus dem alten Baumberg" von Herbert Ahlemeyer hält Erinnerungen für kommende Generationen lebendig - teils auf Platt.

Das Buch "Lieder, Gedichte und Geschichten aus dem alten Baumberg" von Herbert Ahlemeyer hält Erinnerungen für kommende Generationen lebendig - teils auf Platt.

Foto: RALPH MATZERATH

Das Buch "Lieder, Gedichte und Geschichten aus dem alten Baumberg" von Heimatpoet und Zeitzeuge Herbert Ahlemeyer stellt hauptsächlich das Alltägliche und Besondere im Leben eines Baumbergers der 1940er bis 60er Jahre vor. Und so schafft es das von der Monheimer Bürgerstiftung "Minsche vür Minsche" herausgegebene Werk zwar nicht den Wandel der Zeiten aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen. Aber es konserviert die Erinnerung an entschwundene Jahre und hält sie für die kommenden Generationen lebendig.

Gewandelt hat sich in den letzten Jahrzehnten tatsächlich viel. Baumberg war über viele Jahrhunderte ein Dorf mit einigen Gehöften. Die Menschen lebten von Rheinfischerei, Landwirtschaft, Ziegenzucht und Handwerk. "Ich bin gerne Baumberger. Schön finde ich den Rhein, die vielen Bäume und Geschäfte. Besonders ist der Zusammenhalt im Fußballverein und Schützenverein oder im Chor", erzählt der 76-jährige Urbaumberger.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war Baumberg noch kein Monheimer Stadtteil und hatte etwa 2000 Einwohner. Durch forcierten Wohnungsbau und eine Arbeitersiedlung der Hein Lehmann AG wuchs die Bevölkerungszahl auf mehr als 10 000 im Jahre 1969 an. "Die Neuen kann man nicht alle kennen. Es sind einfach zu viele", sagt Ahlemeyer.

Und damit die Erinnerung an das alte Baumberg nicht irgendwann mit den Alteingesessenen stirbt, verarbeitet er Erlebtes in Gedichten, Geschichten und Liedern. Motive sind dabei nicht-menschliche Zeitzeugen, wie etwa ein 250 Jahre alter Lindenbaum oder historische Gebäude, aber auch das Gemeinschaftsgefühl an kirchlichen und anderen Feiertagen greift er auf. Außerdem ergänzen Fotographien der 1940er bis 70er Jahre aus dem Privat- oder Stadtarchiv die Texte Ahlemeyers. Vieles ist auf Baumberger Platt verfasst. "Das Platt gehört einfach zu der Geschichte dazu. Noch heute benutzen wir Urbaumberger untereinander die Mundart", so Ahlemeyer. Einige Teile sind dennoch auf Hochdeutsch verfasst. So sollen auch Jüngere für die Vergangenheit des Stadtteils interessiert und begeistert werden. Ahlemeyer ist der Meinung, es reiche nicht aus, das alte Baumberg in einem Buch einzufangen, wenn es niemanden gibt, der es auch liest.

Herbert Ahlemeyer arbeitet vollständig ehrenamtlich. Der Erlös aus dem Verkauf seines Buchs geht zu einem gemeinnützigen Zweck an die Monheimer Bürgerstiftung "Minsche vür Minsche". Deren erster Vorsitzende, Helmut Heymann, und Ahlemeyer sind alte Bekannte. Das Buch (14 Euro) gibt es unter anderem im Blumenhaus Conen (Monheimer Straße 18), in der Bücherstube Rossbach (Alte Schulstraße 35), im Kiosk Demiral (Hauptstraße 34) und bei der VR Bank.

www.monheimer-buergerstiftung.de

(RP)
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