Monheim Einzelhandel soll einheitlich öffnen

Monheim · Das Citymanagement diskutiert mit örtlichen Geschäftsinhabern über die Zukunft der Innenstadt und des Handels.

Die Veranstaltungsserie "360 Grad Heimat" hat ihren Zweck erfüllt und Menschen in die Innenstadt gebracht, sagt Willibald Lukas, Vorsitzender des Treffpunktes. "Auch wenn es etwas mehr hätten sein können." Die erhöhte Besucherfrequenz vor und im Laden habe sich zwar nicht unbedingt in höheren Umsätzen niedergeschlagen, der Bekanntheitsgrad seines Geschäftes sei durch das Programm "Ab in die Mitte" aber gestiegen, erklärt Dirk Fleschenberg von Expert Hoffmann, der mitten im Umbauabschnitt der Krischerstraße liegt. "Viele wussten noch gar nicht, dass es uns gibt." Gerade bei der Modenschau habe sie viele Stimmen gehört, die erstaunt feststellten, was für schöne Modegeschäfte wir hier haben, sagt Citymanagerin Estelle Dageroth. Ihre Erkenntnis: "Die Monheimer haben sich schon so sehr nach Langenfeld und Hilden orientiert, "dass sie gar nicht mehr wahrnehmen, was noch hier ist".

Die Aktionstage haben ihr zwei schmerzliche Wahrheiten offenbart: Die Bürger sehen die Krischerstraße zumindest derzeit noch nicht als Aufenthaltsraum an, die Resonanz auf die ersten beiden Aktionstage war durchwachsen. Auch hatte sie gehofft, dass sich der Einzelhandel das städtische Rahmenprogramm mehr zu eigenen Aktionen nutzen würde. Dass einige Geschäfte gar um 13 Uhr schlossen, obwohl auf der Bühne gegenüber bis 15 Uhr Programm war, sei sehr enttäuschend gewesen. "Hier ist der Handel zum Teil noch sehr dörflich geprägt", sagt sie. Auch Fleschenberg bemängelt, dass die unterschiedlichen Öffnungszeiten für den Kunden nicht transparent sind und einer der Gründe dafür, dass sie bevorzugt dorthin zum Einkaufen fahren, wo sie verlässliche Öffnungszeiten antreffen. "Wir halten uns mit dem Poco Möbelmarkt an die Kernöffnungszeiten", sagt Willibald Lukas. "Es wäre wünschenswert, wenn sich diese überall durchsetzten und einheitliche Öffnungszeiten herrschten." Dann habe der Kunde die Sicherheit, dass er seinen Weg nicht vergeblich antritt und der Einzelhändler die Sicherheit, dass der Kunde kommt. Angesichts der starken Konkurrenz durch den Onlinehandel müsse man im Ort mit Service punkten, findet Fleschenberg.

Die Citymanagerin wünscht sich, dass sich die Geschäfte im Rathauscenter und im Innenstadtbereich an die im Monheimer Tor orientierten, die durchgehend geöffnet hätten. Sie weiß aber auch, dass es eines sehr langen Atems bedarf, das Verhalten der Menschen an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen.

Um die Frage: Wie muss der Monheimer Einzelhandel aufgestellt sein, um der Konkurrenz durch das Internet und die Nachbarstädte zu trotzen, geht es heute 19 Uhr bei einer Diskussionsveranstaltung im Ratssaal. Auf dem Podium werden dann neben Bürgermeister Daniel Zimmermann und Vertretern des Stadtmarketings auch IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Hardt, der Monheimer Poco-Marktleiter Willibald Lukas, Heike Kohlen-Sohnius (Teehaus am Rathaus) und Dirk Fleschenberg sowie Bernd Öhlmann Platz nehmen. Öhlmann ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im niedersächsischen Diepholz, das ebenfalls eine "Ab in die Mitte"-Kommune ist.

Das Finale der Serie steigt dann am Samstag ab 19 Uhr, nochmal unter freiem Himmel. Dann wird in Monheims Mitte der Abschlussfilm zum 360-Grad-Heimat-Projekt auf großer Leinwand gezeigt, mit allen "Ab in die Mitte!"-Highlights der letzten Wochen.

Und wo die Leinwand einmal steht, gibt es anschließend gleich noch ein großes Kino-Erlebnis in Monheims Mitte.

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(RP)
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