Monheim FDP ist wieder im Aufwind

Monheim · Die Liberalen im Baumberger Lokal "Alte Post" prosten sich zufrieden zu. Sie feiern das zweistellige Ergebnis bei der Bundestagswahl mit Bier und Schnittchen. Rund 20 Mitglieder und Anhänger der Monheimer FDP sind dabei.

 Optimistisch blicken die Mitglieder der Monheimer FDP in die Zukunft. Sie konnten in der Gänseliesel-Stadt rund 14,2 Prozent der Stimmen holen.

Optimistisch blicken die Mitglieder der Monheimer FDP in die Zukunft. Sie konnten in der Gänseliesel-Stadt rund 14,2 Prozent der Stimmen holen.

Foto: RALPH MATZERATH,

Ulrich Anhut erhofft sich durch den Aufwind im Bund auch für die Kommunalwahl 2020 gute Chancen. "Wir wollen in Monheim wieder auf Fraktionsgröße anwachsen." 20 Mitglieder hat die Partei aktuell, neun junge Mitglieder sind erst vor kurzem dazugestoßen. Die Stimmung sei heute komplett anders als vor vier Jahren. Damals flogen die Liberalen zum ersten Mal seit der Gründung der Bundesrepublik aus dem Parlament. "Man hält uns zugute, dass wir an uns gearbeitet haben", sagt Mitglied Jens Tasche. Das habe man während des Wahlkampfes im Gespräch mit den Bürgern deutlich gemerkt. "Wir hatten einen tollen Wahlkampf."

Moritz Körner, FDP-Abgeordneter im Düsseldorfer Landtag aus Langenfeld, feiert das gute Abschneiden der Liberalen im Berliner Hans-Dietrich-Genscher-Haus. Das ist die Bundesgeschäftsstelle der FDP. Dort verfolgt er auch die Hochrechnungen für Langenfeld und Monheim. Er ist stolz, dass seine Partei in Langenfeld rund 16,5 und in Monheim 14,2 Prozent der Stimmen geholt hat. "Das macht mich sehr, sehr froh!" Die große Akzeptanz der AfD bei den Wählern trübt hingegen seine Freude. "Das wird schwierig für die Demokratie."

Bedrückte Gesichter bei der SPD, die die Hochrechnungen auf einem großen Bildschirm im Lokal Biermanufactur in der Monheimer Altstadt erwartet. Pommes und Schnitzel können die Stimmung nur unwesentlich heben. Jens Geyer kommentiert die Zahlen: "Das ist ein Ergebnis, wie es nach den Prognosen zu erwarten war." Auch der sofort nach den ersten Hochrechnungen verkündete Rückzug in die Opposition sei der richtige Weg, gibt er sich pragmatisch.

Doch man merkt Geyer an, womit er hadert: "Wir hätten das dem Wähler klar und deutlich sagen müssen - vor der Wahl!" Diesen Satz wiederholt er noch einige Male. Dann schiebt er aber nach, die gute Politik der SPD sei nicht zum Tragen gekommen, man müsse Inhalte wieder mehr auf die Straße bringen statt sich in inhaltlichen Debatten zu erschöpfen.

"Viel Vergnügen", gibt er FDP, CDU und den Grünen für ihre Koalitionsverhandlungen noch mit auf den Weg. Ein bisschen bitter klingt das schon.

(pc)
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