Langenfeld Erkrather schreibt Liebeserklärung an die Geige

Langenfeld · Herbert Asbeck hat seinen zehnten Roman "Eine Liebe in Cremona" veröffentlicht. Dafür recherchierte er auch in Italien.

 Herbert Asbeck und sein neues Werk. Für den Roman hat er wochenlang in der Welthauptstadt des Geigenbaus recherchiert.

Herbert Asbeck und sein neues Werk. Für den Roman hat er wochenlang in der Welthauptstadt des Geigenbaus recherchiert.

Foto: Achim Blazy

Kürzlich wurde Herbert Asbeck das ganz große Schriftstellerglück zuteil. Per Post kam aus München ein Riesenpaket des langvertrauten Allitera-Verlags an. Nach dem Öffnen dufteten druckfrisch daraus die ersten Ausgaben seines nunmehr zehnten Prosawerks. Seitdem ist der Roman namens "Eine Liebe in Cremona" im Buchhandel als Paperback für 19,90 Euro und als E-Book für 11,99 Euro erhältlich.

Einige Exemplare möchte Asbeck gleich weiterschicken an diejenigen Geigerinnen und Klangkonstrukteure, denen er die Einführung in die Saitenspielerwelt verdankt. Erst im April konnte der Hochdahler Erzählkünstler das Manuskript zum Erscheinen in die Freiheit entlassen, nachdem er über zwei Jahre mit stimmiger Mischung aus Herzblut und Königstinte daran gearbeitet hatte, sagt Asbeck im Nachblick: "Meist schreibe ich morgens bis mittags, und nachmittags lese ich das dann meiner Frau vor. Es ist eine schöne Tradition."

Ein ganzes Jahrzehnt dauerten die Hintergrundrecherchen und die Näherung an die schwankenden Gestalten dieser Geschichte. Zum Liebhaberthema Instrumentenbau war der Nichtmusiker geraten, als er vor 15 Jahren sein Romandebüt "Lambis, der Geiger" zu komponieren begann: "Ich habe Kontakt gesucht zu einem Geigenbauer, ihn in Düsseldorf in Johann Scholtz gefunden, und mittlerweile sind wir sehr gut befreundet." Als die Geschichte in seinem Kopf Form annahm, habe er sich gesagt: "Jetzt muss ich nach Cremona", dem Wirkungsort Stradivaris.

"Die Geige als Instrument ist mir dabei sehr lieb geworden." Eine handgefertigte Geige kann gerne 20 000 Euro kosten, nachdem ein Meister mindestens drei Wochen damit beschäftigt gewesen ist, gibt Asbeck sein Wissen weiter: "Im Roman ist der Geigenbau sehr genau und akribisch beschrieben."

Das weiße Ahornholz etwa, das später lackpoliert jene bernsteinbraune Zauberfarbe annimmt, wird im Winter, wenn in den Bäumen die Säfte ruhen, nahe der Wachstumgrenze in den Alpen geschlagen. Der neue Roman sei demnach allvoran jenen neugierigen Lesern empfohlen, die sich wie Asbeck für alle Feinheiten der weiten Welt begeistern können.

Er eignet sich ebenso für Genießer der subalpinen Lebenskultur, denn Held Giancarlo wandelt mit Hobelspäne an den Füßen in seinem urwüchsigen Mikrokosmos beständig von einer zur nächsten landestypischen Verköstigung.

Vornehmlich jedoch spielt das Liebesleiden mit Giancarlo und seiner selbstvergessenen Muse Lisa. Deren Schmerzherz gestaltete Asbecks Schwiegertochter Bettina Himmes auf dem Buchumschlag durch zwei den Schwanensang duettierende Geigenhalsvoluten zu einem weisen Sinnbild der Musikpassion aus.

(RP)
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