Wiescheid Erstes Flugplatzfest nach Vereinsfusion

Wiescheid · Kunst- und Modellflug, Fallschirmspringen, Ballonglühen und mehr – die LSG Erbslöh bietet am Wochenende ein vielseitiges Programm.

Wiescheid: Erstes Flugplatzfest nach Vereinsfusion
Foto: Juergen E. Fischer

Kunst- und Modellflug, Fallschirmspringen, Ballonglühen und mehr — die LSG Erbslöh bietet am Wochenende ein vielseitiges Programm.

 Stimmungsvoll verspricht der Samstagabend mit dem Ballonglühen zu werden. Mike Rottland wird Kunststücke mit seiner Extra 300S zeigen.

Stimmungsvoll verspricht der Samstagabend mit dem Ballonglühen zu werden. Mike Rottland wird Kunststücke mit seiner Extra 300S zeigen.

Foto: Fischer

Oldtimer der Lüfte wie die Doppeldecker Boeing Stearman und Stampe aus den 1930er Jahren sowie selten gezeigte Klassiker der Segelfliegerei wie den offenen Schulgleiter SG38 und ein Grunau Baby II werden beim Flugplatzfest am Samstag und Sonntag in Wiescheid zu sehen sein. Die Luftsportgruppe (LSG) Erbslöh Langenfeld zeigt den Besuchern auf dem Segelfluggelände am Graf-von-Mirbach-Weg ein Kaleidoskop des Luftsports. Es ist das erste Flugplatzfest nach erfolgreich vollzogener Fusion mit der LSG Kesselsweier Hilden vor anderthalb Monaten.

Die Zuschauer werden die Flugzeuge am Boden besichtigen und an beiden Tagen bei Flugvorführungen verfolgen können. Sachkundige Kommentatoren berichten Wissenswertes über Flugzeuge und Piloten. Erstmals wird ein Fieseler Storch zu sehen sein. Das ab 1936 gebaute Flugzeug zeichnet sich durch eine besonders niedrige Fluggeschwindigkeit aus. Mit weniger als 50 km/h kann es sogar Fernmeldekabel verlegen. Zum Start gegen den Wind reichen etwa 50 Meter, zur Landung kaum mehr als 20.

Neben den Oldtimern des Motor- und Segelflugs werden auch Flugmodelle — Hubschrauber wie Flugzeuge — zu sehen sein. Könner wie Daniel Brüssow (24) aus dem Münsterland werden mit der Fernsteuerung in der Hand zeigen, zu welch' erstaunlichen Kunstflugfiguren die vielfach originalgetreuen Nachbauten in der Lage sind. Kunstflug wird auch mit einer modernen, manntragenden Maschine Extra 300S gezeigt, die Mike Rottland aus Leverkusen hoch über den Köpfen der Zuschauer durch Loopings, Rollen und Turns steuert. Die Airshow beginnt jeweils gegen 10 Uhr und wird den ganzen Tag andauern, so dass keine Langeweile aufkommen wird. In den Mittagsstunden von etwa 13 bis 15 Uhr wird aus Rücksicht auf die Anwohner leiser Modell- und Segelflug gezeigt. Am späten Nachmittag und am Abend kommen Heißluftballone zum Einsatz, die zu kurzen Fahrten starten und nach Sonnenuntergang die Dunkelheit zur Musik mit romantischem Ballonglühen farbenfroh erhellen werden. Am Samstag gibt es ab 22 Uhr ein Höhenfeuerwerk. Das Abendprogramm auf der Bühne beginnt gegen 18 Uhr mit der Langenfelder Coverband "Backsidemonkeycastle".

An beiden Tagen sind die Gäste der LSG Erbslöh zum Abheben eingeladen — in viersitzigen Rundflugmaschinen oder auch im offenen Cockpit der Doppeldecker. Ab 40 Euro können Fluggäste ihre bergische und rheinische Heimat von oben erleben. Wer mehr Adrenalin in den Adern mag, kann sich mit einem erfahrenen Fallschirmspringer in 3000 Meter Höhe zum freien Fall aus dem Flugzeug stürzen und anschließend sanft auf dem Flugfeld landen. Anmeldungen zu Tandemsprüngen unter www.lsgerbsloeh.de/flugplatzfest-langenfeld/

Bei der LSG Erbslöh gehen Piloten aus Solingen, dem Kreis Mettmann und der Region bis nach Köln, Aachen und Essen ihrem Hobby Segelfliegen nach. Von Langenfeld aus sind erfahrenen Piloten bei thermisch guter Wetterlage schon Flüge von mehr als 1000 Kilometern gelungen — mit anschließender Landung auf dem heimatlichen Segelfluggelände. Nach dem Zusammenschluss mit der LSG Kesselsweier aus Hilden hat der Verein etwa 280 fliegerisch aktive und passive Mitglieder. Die Fusion erfolgte, nachdem die Bezirksregierung den Segelflugbetrieb auf der mit 600 Metern recht kurzen Startbahn in Kesselsweier nicht mehr zugelassen hatte. Die Immobilie des Vereins in Hilden wurde verkauft, das Flugfeld ist heute Erholungsgebiet.

In Langenfeld ist der Bau einer zweiten Flugzeughalle geplant, da mit dem Zusammenschluss dort 28 Flugzeuge stationiert sind, für die der vorhandene Platz nicht ausreicht. Der Verein bildet regelmäßig Segelflugpiloten aus — Jugendliche ab 14 und auch Erwachsene. Im Sommer 2013 hat gerade eine Gruppe von acht Jugendlichen mit der Ausbildung auf den vereinseigenen Doppelsitzern begonnen, nachdem ihre Begeisterung für den Segelflug 2012 bei einem Schnupperkursus geweckt worden war.

(RP)
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