Kreis Mettmann Es gibt noch viele Lehrstellen

Kreis Mettmann · Auf 69 Stellen kommen im Schnitt 100 Bewerber. Dies berichtet die Agentur für Arbeit. In den nächsten Monaten geht der Run auf die Ausbildungsplätze los.

Wer jetzt einen Job sucht, hat offenbar so gute Chancen wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Wolfgang Mai, Chef der Agentur für Arbeit in Mettmann, hatte gestern bei der Vorstellung der Zahlen Erfreuliches im Gepäck.

Seit Bestehen der Arbeitsagentur im Jahr 2012 sind die Zahlen im Monat März so niedrig wie nie. Konkret heißt das: Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Mettmann ist gesunken. So sind im Kreis Mettmann derzeit 16.539 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 261 Menschen weniger als noch im Februar und 465 Menschen weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Im März 2012 gab es noch fast 2000 Arbeitslose mehr als heute.

Erfreulich sind die Job-Aussichten auch für Jugendliche. Die Jugendarbeitslosigkeit ist ebenfalls auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Die Arbeitsagentur, die IHK und die Handwerkskammer rechnen damit, dass in den kommenden drei Monaten die heiße Phase der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz anstehen wird. Rund 2650 junge Menschen haben sich jetzt schon bei der Agentur gemeldet, weil sie einen Ausbildungsplatz suchen. Rein rechnerisch heißt das, auf 69 gemeldete Ausbildungsstellen kommen rund 100 Bewerber. Mai appelliert an die Betriebe im Kreis Mettmann, ihre freien Ausbildungsstellen sofort der Agentur für Arbeit zu melden. Schon seit Oktober 2016 läuft im Kreis Mettmann die Vermittlung von Ausbildungsplätzen für den Start im Herbst 2017. Bis Ende März wurden 1830 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Das waren genauso viele gemeldete Ausbildungsstellen wie im Vorjahr. Dem stehen 2649 Bewerber aus dem Kreis Mettmann gegenüber, ein Bewerber weniger als im Vorjahreszeitraum. Die beliebtesten Berufe bei Jugendlichen sind nach wie vor Kaufmann/frau im Büromanagement, Industriekauffrau, Kfz-Mechatroniker und Medizinischer Fachangestellter.

Die Unternehmen, die der IHK angehören, haben bereits mit 340 Jugendlichen einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. "Da sind verstärkt auch Jugendliche dabei, die man früher nicht zuerst genommen hätte", sagt Norbert Woehlke von der IHK. Immer mehr Betriebe bieten neben der Ausbildung Zusatzqualifikationen an, um die Jugendlichen fit zu machen. Bei der Bewerbung komme es nicht nur auf die Noten an. Wer viele unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis hat, habe nach wie vor schlechte Karten und müsse damit rechnen, nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

"Im Handwerk zählt der Hauptschulabschluss immer noch", sagt Martin Lindemann, Geschäftsführer der Handwerkskammer. Allerdings gebe es im Kreis Mettmann bald nur noch zwei Hauptschulen. Den klassischen "guten Hauptschüler", den viele Handwerksbetriebe suchen, gebe es bald nicht mehr, so Lindemann weiter.

(RP)
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