Ostern Wie Aus Dem Ei Gepellt Es grünt so grün auf dem Golfplatz

Langenfeld · Am Katzberg beginnt der Sommerspielbetrieb. Jetzt werden auch die je nach Spielfunktion unterschiedlichen Rasenflächen gemäht.

 Ein Golfrasen will akkurat gepflegt sein. Auf dem Neun-Loch-Platz am Katzberg in Langenfeld kümmert sich Jochen Offermanns darum.

Ein Golfrasen will akkurat gepflegt sein. Auf dem Neun-Loch-Platz am Katzberg in Langenfeld kümmert sich Jochen Offermanns darum.

Foto: Ralph Materath

Die ersten Schnitte haben die graubraunen Flecken im raspelkurzen, hellgrünen Gras-Teppich noch deutlicher hervortreten lassen: "Schneeschimmel", konstatiert Jochen Offermanns. "Aber nach dem Düngen wächst sich das aus", fügt er hinzu. Der Rasen werde anfällig für Pilze, wenn er durch anhaltend feucht-kühle Witterung geschwächt sei. Als wahre Ursache vermutet Offermanns aber, dass einfach die häufigen Einschläge von Golfbällen auf dem Green das Gras an der jeweiligen Stelle so verdichten, dass die Wasserzufuhr abgeschnitten ist. Der Pilz stört nicht nur die Ästhetik, er sorgt auch für kleine Vertiefungen, die die Rollfähigkeit des Balles beim Putten beeinträchtigen. Er fängt an zu "hoppeln".

Der Golfplatz am Katzberg hat gerade auf Sommerspielbetrieb umgestellt, mit dem einsetzenden Graswachstum fängt jetzt auch die Rasenpflege wieder an. "Der Platz wird Stück für Stück wiederhergestellt", sagt Offermanns, der den Golfplatz vor 20 Jahren gebaut hat. Schilder, auf denen ein für den Laien rätselhaftes "Besserlegen" steht, sind ein Zugeständnis an die Golfer. Wegen der Lücken in der Rasenfläche dürfen sie auch mal die Regeln umgehen und ihren Ball für den Abschlag von einer kahlen Kuhle auf ein Grasbüschel umbetten. Blickt man die Spielbahn hinauf, sind deutlich die Trittspuren der unverwüstlichen Schlechtwetterspieler zu erkennen, die den Rasen silbrig erscheinen lassen. Die blauen Stöcke auf dem Platz markieren die für den Winterspielbetrieb zugelassenen Flächen. "Die wichtigsten Flächen, die Greens, werden in dieser Zeit geschont", erklärt der Betreiber.

Die verschiedenen Elemente des Golfspiels stellen unterschiedliche Ansprüche an die Rasenflächen und deren Pflege. Das "Rough" wird nur einmal in der Woche auf 30 Millimeter Länge geschnitten. "Die Rauhflächen sind bei den Spielern nicht so beliebt, weil der Ball weder gut sichtbar ist, noch gut angespielt werden kann", so Offermanns. Er ist robust und kann deshalb auch im Winter betreten werden. Die Fairways werden ein- bis zweimal wöchentlich geschnitten. Die Spielbahnen sind die Flächen zwischen Abschlag und Green, welche das teuerste und empfindlichste Rasenstück ist. Das Gras wird dafür auf einer dicken Sandtragschicht ausgesät, die vor allem das Versickern des Regenwassers fördern soll. "Der Rasen wird täglich mit einem Spindelmäher auf 3 bis 3,5 Millimeter Kürze geschnitten", so Offermanns. Etwa zweimal pro Woche müssen die Löcher versetzt werden, weil die Ränder durch den Druck der Bälle ausgefranst sind. "Mit einem speziellen Gerät wird dann ein Loch an anderer Stelle ausgestanzt und das alte Loch mit dem ausgestochenen Pfropfen verschlossen", erklärt Offermanns, der sich neben zwei angestellten Greenkeepern selber um die Grünpflege kümmert.

Der ehemalige Landwirt, der aus seinem Hobby Golfen einen Beruf machte, bearbeitet dort schließlich seinen komplett umgewidmeten Acker.

(RP)
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