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Mettmann Ex-Kanzlerkandidat Steinbrück gibt sich in seinem neuen Buch selbstkritisch

Langenfeld · Aufgeräumt, hellwach und angriffslustig präsentierte sich Peer Steinbrück im Konferenzraum der Neandertalhalle. Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD für den Südkreis stellte in Mettmann sein neues Buch mit dem Titel vor "Vertagte Zukunft - Die selbstzufriedene Republik" vor.

 Vor der Lesung trank Steinbrück noch ein Glas Rotwein in einem Café in der Mettmanner Fußgängerzone. Zur Lesung gab es dann Wasser und eine Begrüßung von SPD-Bürgermeisterkandidatin Andrea Rottmann.

Vor der Lesung trank Steinbrück noch ein Glas Rotwein in einem Café in der Mettmanner Fußgängerzone. Zur Lesung gab es dann Wasser und eine Begrüßung von SPD-Bürgermeisterkandidatin Andrea Rottmann.

Foto: Janicki

Aufgeräumt, hellwach und angriffslustig präsentierte sich Peer Steinbrück im Konferenzraum der Neandertalhalle. Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD für den Südkreis stellte in Mettmann sein neues Buch mit dem Titel vor "Vertagte Zukunft - Die selbstzufriedene Republik" vor.

Steinbrück ging zunächst auf die Entstehungsgeschichte des 300-seitigen Buches ein. "Ich wollte nach der verlorenen Bundestagswahl nicht larmoyant durch die Welt gehen oder meine Wunden lecken." Vielmehr habe er einen Weckruf für eine aktivere Gesellschaft starten wollen.

"In unserer Gesellschaft", so Steinbrück in seinem Buch, "habe sich eine Kultur des Misstrauens ausgebreitet, das den Zusammenhalt und damit die Zukunft des Gemeinwesens bedroht." Ein besonderes Misstrauen gelte der Politik und ihren Hauptdarstellern. Sie unterlägen dem Generalverdacht, hinter verschlossenen Türen oder in exklusiven Netzwerken die nächste Verschwörung vorzubereiten. Steinbrück wünscht sich Politiker, die große Themen besetzen und auch in der Lage sind, Konflikte zu diskutieren und zu lösen.

Der 68-Jährige brach eine Lanze für die vielen Ratsmitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren, sich die Nächte um die Ohren schlagen und am Wochenende, statt ins Fußballstadion zu gehen, gesellschaftliche Verpflichtungen wahrnehmen.

Selbstkritisch ging Steinbrück auf die verlorene Bundestagswahl ein. Ja, er habe Fehler gemacht, habe darauf gehofft, Wähler zu gewinnen, die nicht im SPD-Lager zu finden seien. Er habe geglaubt, "nach vier Jahren einlullender schwarz-gelber Tatenlosigkeit gäbe es ein Bedürfnis nach Klartext und neuem Elan, eine Sehnsucht nach Wechsel. Das aber kam einer Störung gleich." Dem Herausforderer, "der gelegentlich seiner Neigung zu Eskapaden stattgab, stand die Amtsinhaberin in ihrer Ganzen Solidität und Besonnenheit (fast bis zur Unberührbarkeit) gegenüber. cz

(RP)
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