Monheim/Düsseldorf Fahrscheinkontrolle in BSM-Bussen jetzt rund um die Uhr

Monheim/Düsseldorf · Die Bahnen der Stadt Monheim nehmen Schwarzfahrer nun auch abends und nachts ins Visier - offenbar mit Erfolg.

Etwa 5,6 Millionen Fahrgäste nutzen im Jahr die Buslinien der Bahnen der Stadt Monheim (BSM). Doch nicht jeder hat auch einen gültigen Fahrschein. Im Kampf gegen Schwarzfahrer haben die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) jetzt ihre Strategie geändert.

Bisher lief es so: Zwar waren immer schon an ein bis zwei Tagen in der Woche Kontrolleure in den Bussen der BSM unterwegs, allerdings immer nur von montags bis freitags und zwischen 8 und 18 Uhr. Seit sechs Wochen nun lassen sich die BSM von externen Mitarbeitern unterstützen, sagt Michael Hamann, der in dem Verkehrsunternehmen unter anderem für das Thema Schwarzfahren zuständig ist. Kontrolliert werde jetzt montags bis sonntags und rund um die Uhr. Ab sofort kann in BSM-Bussen also jeder, jederzeit und auf jeder Strecke von den Kontrolleuren in Zivil aufgefordert werden, den Fahrausweis vorzuzeigen.

Bei fünf Buslinien kooperieren die Bahnen der Stadt Monheim mit der Düsseldorfer Rheinbahn und teilt sich dabei Einsatzfahrzeuge und -zeiten. Mit den Linien 788 (Pauslmühle - Monheim) und 789 (Holthausen - Mona Mare) sind auch zwei Fahrten in den Stadt-Süden betroffen. Auch wer in einen Rheinbahn-Bus steigt, muss seinen Fahrausweis auf seine Gültigkeit prüfen lassen.

Die neuen Kontrollen in den Monheimer Bussen scheinen sich rumzusprechen. In den Linien waren laut BSM zuletzt deutlich weniger Fahrgäste ohne Ticket unterwegs. Früher habe das Team pro Tag zehn bis zwölf Schwarzfahrer erwischt, sagt Hamann. Seit der Umstellung seien es im Schnitt nur noch drei bis vier, maximal fünf am Tag. Kontrolliert worden seien im Dezember etwa 2000 Fahrgäste.

Setzt man für die ersten drei Dezember-Wochen die Zahl der erwischten Schwarzfahrer in Bezug zur Zahl der kontrollierten Fahrgäste, liegt die Quote der Schwarzfahrer nach BSM-Angaben bei unter zwei Prozent. "Damit stehen wir gut da", sagt Michael Hamann. In manchen Großstädten liege die Quote mitunter bei fünf bis acht Prozent - und sei damit auch ein wirtschaftliches Problem.

Auf rund vier Millionen Euro jährlich schätzt die Düsseldorfer Rheinbahn den Schaden durch nicht bezahlte Fahrten. Vergleichbar wie in Monheim "von anhaltend etwa zwei Prozent der fast 217 Millionen Fahrgäste im Jahr", sagt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher.

Die Zahl der Schwarzfahrer gemindert haben sollen in Monheim die elektronischen Einstiegssysteme, die Ende 2010 eingeführt hatten. Die Geräte lesen beim Einstieg die E-Tickets ein. Der Fahrer kann sofort erkennen, ob der Fahrgast ein gültiges Ticket hat oder nicht. Das mit dem bloßen Auge zu unterscheiden, sei schwierig, besonders wenn viele Leute auf einmal einstiegen, sagt Hamann. Ein Schwachpunkt seien die hinteren Türen. Wer dort einsteigt, zeigt kein Ticket vor. Im Berufsverkehr sei es aber oft nicht anders möglich, als auch dort einsteigen zu lassen. Wenn alle Leute vorne rein müssten, würde das zu viel Zeit kosten, sagt Hamann. Schwarzfahrer sind das eine Problem. Busse, die zu spät kommen, weil Ein- und Aussteigen zu lange dauert, das andere.

Was kann man dagegen jetzt machen? Es werde verstärkt Kontrollen im Berufsverkehr geben, versichert Hamann. Mit dem teilweisen Auslagern der Kontrollen sind bei den Bahnen der Stadt Monheim Kapazitäten freigeworden. Hamann: "Diese Kollegen fahren jetzt auch Busse." Das sei gerade jetzt sehr wichtig, da es aktuell einen hohen Krankenstand gebe.

(RP)
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