Monheim Fahrscheinkontrolle jetzt rund um die Uhr

Monheim · Die Bahnen der Stadt Monheim nehmen Schwarzfahrer nun auch abends und nachts ins Visier - offenbar mit Erfolg.

 Die Geräte des seit sechs Jahren bestehenden elektronischen Einstiegssystems der BSM lesen direkt beim Einstieg und beim Busfahrer die E-Tickets ein.

Die Geräte des seit sechs Jahren bestehenden elektronischen Einstiegssystems der BSM lesen direkt beim Einstieg und beim Busfahrer die E-Tickets ein.

Foto: MATZERATH

Etwa 5,6 Millionen Fahrgäste nutzen im Jahr die Buslinien der Bahnen der Stadt Monheim (BSM). Doch nicht jeder hat auch einen gültigen Fahrschein. Im Kampf gegen Schwarzfahrer haben die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) jetzt ihre Strategie geändert.

Bisher lief es so: Zwar waren immer schon an ein bis zwei Tagen in der Woche Kontrolleure in den Bussen der BSM unterwegs, allerdings immer nur von montags bis freitags und zwischen 8 und 18 Uhr. Seit sechs Wochen nun lassen sich die BSM von externen Mitarbeitern unterstützen, sagt Michael Hamann, der in dem Verkehrsunternehmen unter anderem für das Thema Schwarzfahren zuständig ist. Kontrolliert werde jetzt montags bis sonntags und rund um die Uhr. Ab sofort kann in BSM-Bussen also jeder, jederzeit und auf jeder Strecke von den Kontrolleuren in Zivil aufgefordert werden, den Fahrausweis vorzuzeigen.

Macht das einen Unterschied? Offenbar schon. Die neuen Kontrollen scheinen sich rumzusprechen, das neue Modell für die Bahnen der Stadt Monheim Erfolg zu haben. In den Linien waren laut BSM zuletzt deutlich weniger Fahrgäste ohne Ticket unterwegs. Früher habe das Team pro Tag zehn bis zwölf Schwarzfahrer erwischt, sagt Hamann. Seit der Umstellung seien es im Schnitt nur noch drei bis vier, maximal fünf am Tag. Kontrolliert worden seien im Dezember etwa 2000 Fahrgäste.

Setzt man für die ersten drei Dezember-Wochen die Zahl der erwischten Schwarzfahrer in Bezug zur Zahl der kontrollierten Fahrgäste, liegt die Quote der Schwarzfahrer nach BSM-Angaben bei unter zwei Prozent. "Damit stehen wir gut da", sagt Michael Hamann. In manchen Großstädten liege die Quote mitunter bei fünf bis acht Prozent - und sei damit auch ein wirtschaftliches Problem.

Auf rund vier Millionen Euro jährlich schätzt die Düsseldorfer Rheinbahn den Schaden durch nicht bezahlte Fahrten. Wie in Monheim verursacht "von anhaltend etwa zwei Prozent der fast 217 Millionen Fahrgäste im Jahr", sagt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher.

Die Zahl der Schwarzfahrer gemindert haben sollen in Monheim derweil auch die elektronischen Einstiegssysteme, die die Bahnen der Stadt Monheim schon Ende 2010 eingeführt hatten. Die Geräte lesen direkt beim Einstieg und beim Busfahrer die E-Tickets ein. Der Fahrer kann sofort erkennen, ob der Fahrgast ein gültiges Ticket hat oder nicht. Das mit dem bloßen Auge zu unterscheiden, sei schwierig, besonders wenn viele Leute auf einmal einsteigen, sagt Hamann.

Ein Schwachpunkt seien die hinteren Türen. Wer dort einsteigt, zeigt kein Ticket vor. Im Berufsverkehr sei es aber oft nicht anders möglich, als auch dort einsteigen zu lassen. Wenn alle Leute vorne rein müssten, würde das zu viel Zeit kosten, sagt Hamann. Denn Schwarzfahrer sind das eine Problem. Busse, die möglicherweise zu spät kommen, weil Ein- und Aussteigen zu lange dauert, das andere.

Ohne Ticket durch die hintere Tür. Was kann man dagegen jetzt machen? Da wird es verstärkt Kontrollen im Berufsverkehr geben, versichert Hamann. Die Kontrolleure seien da im Gespräch mit den Fahrern. Mit dem teilweisen Auslagern der Kontrollen sind bei den Bahnen der Stadt Monheim übrigens auch Kapazitäten freigeworden. Hamann: "Diese Kollegen fahren jetzt auch Busse." Das sei gerade jetzt sehr wichtig, da es aktuell einen hohen Krankenstand gebe.

(RP)
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