Langenfeld FDP steht hinter Guido Westerwelle

Düsseldorf · Sowohl finanziell als auch personell sei die FDP für den Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen gerüstet, stellte der Kreisvorsitzende Dirk Wedel auf dem Kreisparteitag der Liberalen in der Langenfelder Stadthalle zufrieden fest. Ehrengast Dr. Gerhard Papke (Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion) verteilte Watschen an die Opposition.

Souverän führte Dirk Wedel durch den Abend. Der Jurist ist seit 1999 Vorsitzender der liberalen Kreistagsfraktion in Mettmann. Nachdem er im vergangenen Jahr außerdem zum Kreisvorsitzenden der FDP gewählt wurde, hatte er eine Feuertaufe zu bestehen: Auf dem Kreisparteitag in der Langenfelder Stadthalle stand sein Geschäftsbericht im Mittelpunkt. "2009 war ein enorm erfolgreiches Jahr für unsere Partei", begann er und ließ Revue passieren, was die Liberalen im Superwahljahr erreicht haben. Bei den Europa- und Kommunalwahlen habe die FDP "die besten Ergebnisse seit 1961" erreicht, bei der Bundestagswahl gar das beste Ergebnis in der Geschichte der Partei.

Der gebürtige Velberter zählte weitere kleinere und größere liberale Erfolge auf – 20,6 Prozent in Mettmann, "Kreistagsfraktion verdoppelt" – und sprach den Jungen Liberalen seinen "ganz herzlichen Dank für die Wahlkampfunterstützung" aus; auch dezente Spitzen gegen die politischen Mitbewerber, vor allem Linke und Grüne, fehlten nicht. Zum Abschluss stellt der Chef der Kreis-FDP zufrieden fest, dass seine Partei "für die Landtagswahl bestens gerüstet" sei, sowohl personell als auch finanziell. Die thematischen Aspekte, die Struktur und die Art des Vortrags machten Wedels Worte zu einem Geschäftsbericht alter Schule, klassisch und ohne Überraschungen.

Nah beim Bürger sein

Nicht anders hörte es sich auf dem Stadtparteitag der CDU auf Gut Langfort an. Als Ehrengast kam – "spontan", wie Wedel verriet – Dr. Gerhard Papke nach Langenfeld, um vor den anwesenden Mitgliedern "einige Gedanken zur bevorstehenden Landtagswahl" auszubreiten. Papke ist Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Düsseldorf und wurde als Stargast gehandelt. Nach dem Appell an alle Wahlkämpfer, Politik "nicht unter der Käseglocke" zu machen, sondern nah beim Bürger zu sein, verteilte er Watschen an die Opposition. Die Linke sei kein Debattierclub, sondern bestehe aus "Altkadern" und "wirren Marxisten", die nun auch von den Grünen unterstützt würden. Als der Name Bärbel Höhn fiel, kam aus dem Plenum ein verächtliches: "Die sowieso". Dass die FDP, die ihres Erachtens inakzeptablen politischen Positionen links der Mitte im Wahlkampf klar kommunizieren möchte, sah Papke als Grund für die "Hetzkampagne" gegen Guido Westerwelle. Der gebürtige Ruhrpottler stellte fest: "Wir haben ihm auf dem Landesparteitag den Rücken gestärkt und werden das weiter tun. Die ganze FDP steht wie ein Mann hinter ihrem Bundesvorsitzenden." Nach ausführlicher Erfolgsbilanz liberaler Regierungsbeteiligung in NRW, vor allem in der Bildungspolitik – "40,5 Prozent des gesamten Landeshaushalts fließen in die Bildung", über 8000 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen –, ging Papke auch auf die Flirts der CDU mit den Grünen ein. Seine Mahnung, Wahlen gewinne man nicht mit einem beherzten "sowohl als auch" sorgte im Publikum für Lacher. Nicht neu, aber im Wahlkampf nach wie vor geläufig, der Begriff von der Richtungsentscheidung. Papke dazu: "Am 9. Mai wird entschieden, ob NRW weiterhin aus der politischen Mitte regiert wird, oder ob es eine Achsverschiebung nach links gibt."

(RP)
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