Monheim Feuer und Flamme für Nacht der Jugendkultur

Monheim · Zirkus, Malerei, Literatur, Athletik - Die erste "Nacht der Jugendkultur" auf dem Gelände der Peter-Ustinov-Gesamtschule bot ein breites Spektrum an Aktionen und Projekten.

 Spiel mit dem Feuer: Bei ihrem Flammentanz mit Hula-Hoop-Reifen wurde Jaqueline Hartmann (m.) von der Kölner Lichtkünstlerin Steffanie Wrobel (2.v.r.) angeleitet.

Spiel mit dem Feuer: Bei ihrem Flammentanz mit Hula-Hoop-Reifen wurde Jaqueline Hartmann (m.) von der Kölner Lichtkünstlerin Steffanie Wrobel (2.v.r.) angeleitet.

Foto: rm-

Wenn Jaqueline Hartmann zu ihrem Hula-Hoop-Reifen greift, wird es feurig. Ein paar Dutzend Zuschauer haben sich auf dem Schulhof versammelt, um die Show zu sehen. Angeleitet von der Kölner Lichtkünstlerin Steffanie Wrobel zündet die 19-Jährige die an dem antiken Spielgerät befestigten Fackeln an und lässt es durch die Luft kreisen. Schnell entwickelt die Abiturientin eine Art Flammentanz, der in den frühen Abendstunden gut zur Geltung kommt. Die artistische Feuerkunst war ein Hingucker der Nacht der Jugendkultur in Monheim - und nur ein Programmpunkt unter vielen.

"Es ist ein tolles Gefühl, das Feuer in Bewegung zu halten", meint Hartmann. Sie habe bereits im Schulzirkus "Monte Sandino" Erfahrungen mit Hula-Hoop-Einlagen gesammelt. "Die haben allerdings nicht gebrannt", sagt sie. Den Umgang mit den Flammen hat sie in einem Workshop von Steffanie Wrobel gelernt. Ihr neu erworbenes Können will sie nun in den Mitmach-Zirkus "Soluna" einbringen, der sein Lager in den Sommerferien auf der Bürgerwiese am Kielsgraben aufschlagen und vor allem Kindern die Gelegenheit für artistische Einlagen geben wird.

Darüber hinaus hat die erste Nacht der Jugendkultur einiges zu bieten. Gefördert wird die kreative Messe für Heranwachsende vom Familienministerium des Landes sowie der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit. Insgesamt nehmen inzwischen knapp 60 Städte in NRW daran teil, Monheim ist erstmals dabei. Veranstalter ist die städtische Jugendförderung. "Wir haben verschiedene Akteure und Partner ins Boot geholt, um ein möglichst vielseitiges Angebot zu schaffen", sagt Simone Feldmann aus dem Jugendamt. "Das ist uns für die erste Auflage gut gelungen."

Einer dieser Partner ist das Ulla-Hahn-Haus. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Manfred Theisen können Jugendliche ihre eigenen Texte auf der Bühne in der Mensa vorstellen - nach einer "Lektoratswerkstatt", wie der Autor es umschreibt. "Wir sind seit etwa einem halben Jahr bei der Arbeit", sagt der Kölner. Die Kurzgeschichten und Gedichte der Jugendlichen seien vielseitig und interessant. "Vor der Lesung haben wir zusammen die Texte überarbeitet und den Feinschliff gemacht. Nun werden sie das erste Mal öffentlich vorgestellt."

Inhaltlich reicht das Spektrum von verspielten Fantasy-Geschichten bis hin zu düsteren Gedichten oder lustigen Kurzgeschichten. "Ich habe schon immer gerne geschrieben", sagt beispielsweise Alina Stegemann. "Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man seine eigenen Texte das erste Mal öffentlich vorstellt." Die Tipps eines professionellen Schriftstellers seien dabei sehr hilfreich gewesen, findet die 18-Jährige.

Das Jugendparlament bietet die Gelegenheit für ein spaßiges Foto-Shooting mit künstlichen Bärten, schrägen Hüten und anderen witzigen Utensilien. Dazu gibt es unter anderem Cajon-Trommelkurse mit selbstgebauten Instrumenten, Vorstellungen des Schulzirkus, eine Modenschau mit selbst designten Stoffen, Auftritte von Schülerbands und die Möglichkeit, eigene Comics zu erstellen. Sportlich wird es hingegen in der Turnhalle, wo unter anderem die Roger Bienek und Samir al Kabbachi die neue Trendsportart "Freeletics" vorstellen. Dabei handelt es sich um ein von Sportstudenten entwickeltes Trainingsprogramm, das keine Ausrüstung benötigt - außer Musik, um im Takt zu bleiben. "Im Grunde ist es ein modernes Zirkeltraining mit hoher Intensität", erklärt Bienek. "Es ist für jedes Alter geeignet und inzwischen gibt es sogar eine App für den persönlichen Trainingsplan." Bei der Zielgruppe kommt die erste Nacht der Jugendkultur gut an. "Es gibt viel zu sehen und es ist spannend zu sehen, was die anderen so drauf haben", findet Marvin Schulze.

(dora)
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